- HINTERGRUND -
Haben Sie schon einmal eine Teeverkostung mitgemacht? Meine erste fand vor einiger Zeit statt: Mit der haben mich Norbert Kroll und seine beiden Kollegen Petra Schardt und Dr. Dieter Hapke von Florapharm überrascht, als ich sie am Firmensitz in Scheßlitz besucht habe. Und nicht nur damit haben sie mich zum Staunen gebracht, sondern auch mit vielen Fakten.
Wir haben natürlich nicht alle von den 1.300 Sorten verkostet, die Florapharm im Angebot hat. Es waren aber schon einige und die werden genauso wie bei einer Weinverkostung geschlürft, über den Gaumen gerollt und dann entweder ausgespuckt oder getrunken. Norbert Kroll hat mir dazu vieles erzählt – über die Anbauregionen, die Verarbeitung oder die Veredelung. Man merkt, da versteht einer sein Geschäft…
Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich das Unternehmen schon mit Tee. 1993 hat Georg Kroll, Apotheker und Bruder von Norbert Kroll, Florapharm im nahe gelegenen Zapfendorf gegründet. Sieben Jahre später zog das Unternehmen an den heutigen Firmensitz in Scheßlitz. Das liegt übrigens in Oberfranken, in der Nähe von Bamberg. Von Anfang an kaufte Georg Kroll die Rohstoffe für die Mischungen bzw. den Ganzblatt-Tee direkt am Urspungsort, und das ist auch heute noch so. In Scheßlitz wird der Tee dann verarbeitet, veredelt oder gemischt. Auch der Verpackungsprozess liegt bei Florapharm. „Wir bieten Nachhaltigkeit, Gesundheit und Geschmack vom Teegarten bis in die Tasse,“ ist das Motto des Unternehmens, das sich selbst als marktführender Trendsetter für den Teefachhandel bezeichnet.
Wer so einen Anspruch verfolgt, der braucht Kontrolle. So hat das Unternehmen 2010 mit LEON ein eigenes akkreditiertes Labor gegründet, in dem es Laboranalysen und Qualitätskontrollen in erster Linie von Tee und pflanzlichen Rohstoffen durchführen wie auch rund um Lebensmittel beraten kann. Damit stellt Florapharm die analytische Reinheit aller Produkte sicher - verwendet werden ausschließlich kontrollierte und vom Labor freigegebene Tees und Zutaten. Zudem setzt man in Scheßlitz auf UTZ, einen nachhaltigen Anbau der Rohstoffe, sowie auf Fairtrade, also auf strenge Standards der sozialen Bedingungen in den Anbaugebieten.
2018 kam noch die Kroll Fine Food dazu, in der Einkauf, Produktentwicklung, -reinigung und -veredelung angesiedelt sind. Der dritte Bereich ist Florapharm, deren Aufgaben sind der Vertrieb im In- und Ausland wie auch die Produktion. Mehr als 1.600 ausgewählte Kunden in der ganzen Welt kaufen hier, sie bekommen hier nicht nur Single-Blatt-Tees sondern auch hochwertige Mischungen von Premium Tees. Für die ist das Unternehmen in der Branche bekannt. So bleibt die komplette Expertise in der Kroll Gruppe, in der übrigens 280 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Bei Florapharm kann man Tees aus aller Welt kaufen – vom Darjeeling aus Indien über den Weißen Tee aus China bis zum Rooibos aus Afrika. Neben den Ganzblatt-Tees gibt es aber auch noch ganz viele kreative Teemischungen aus Früchten und Kräutern, die durch originelle Geschmacksrichtungen und innovative Zutaten weltweit überzeugen. Und manchmal auch ausgefallene Namen tragen, wie zum Beispiel Hatschi, Beduinenschreck oder Gipfelblick. Je nach Jahreszeit seien andere Mischungen gefragt, erklärt Norbert Kroll. Besonders stolz ist der Prokurist auf seine jüngste Neuheit: Einen Cold Brew, der wird einfach mit kaltem Wasser aufgegossen und ist nach kurzer Ziehzeit fertig. Ideal für unterwegs.
In Scheßlitz wird ständig verkostet – die neuen Mischungen oder Ganzblatt-Tees müssen sich in einem Kreis von Teekennern behaupten, bevor sie es ins Sortiment schaffen. Und wo kommen die Ideen für neue Kreationen her, frage ich Norbert Kroll. Zum einen sei man in den Anbaugebieten in aller Welt unterwegs, erklärt er mir. Zum anderen habe sein Bruder und Firmengründer immer wieder neue Idee. Auf mehr als 68 Preise als „Bester Tee“ hat es Florapharm inzwischen gebracht – die haben die Oberfranken bei der Global Tea Championship in Las Vegas eingeheimst.
Angeboten werden die Tees entweder lose oder im Pyramiden- oder im Teekissenbeutel. Die Umverpackung gibt es als Blockboden- oder Zip-Beutel oder als Faltschachtel. Und weil das Unternehmen auch hier keine halben Sachen macht, produziert es seit 2011 seine eigenen Pyramidenbeutel und auch alle anderen Verpackungen selbst.
Diese Unabhängigkeit in allen Produktionsstufen macht Florapharm autark. Außerdem hat dies dem Unternehmen ermöglicht einen Private Label Bereich aufzubauen. Hier können Kunden sich individuelle Teemischungen und Verpackungsformen zusammenstellen. Dank des Know-hows des Unternehmens kosteneffizient und von hoher Qualität.