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  • AutorenbildHartmut Kamphausen

Kuratiert zum Mehrwert reisen

- KONZEPTE -

 

Wenn aus statischen Bildern digitale Welten werden, dann ist wahrscheinlich Snoopstar im Spiel. Denn über diese App lassen sich einzelne Fotos oder Seiten in Printmagazinen und Katalogen direkt mit dem Internet verbinden. Und dabei werden keine Umwege über Suchmaschinen und Bruchstellen gemacht: Der Interessent landet garantiert dort, wo er hin soll.


Die Technik lassen wir jetzt außen vor, was zählt, ist der Effekt: kurz die Kamera des Smartphones auf die versnoopte Seite einer Zeitschrift oder eines Kataloges halten, schon taucht man in die virtuelle Welt dahinter ein – nicht irgendeine Welt, sondern genau die Welt, in der der App-Nutzer sich wiederfinden soll.


Wie ist der bislang immer noch übliche Weg von der erzielten Aufmerksamkeit in einem Printmedium hin zur digitalen Information über das entsprechende Produkt? Die Leserin oder der Leser bekundet ihr Interesse daran in einer Suchmaschine. Und von da an wird es diffus. Denn in das Suchfeld wird sicherlich nicht der Absender des Kataloges oder Magazins eingegeben, sondern das konkrete Produkt. Und das, was sich eine durchgängige Customer Journey nennt, wird spätestens an diesem Punkt zur brüchigen Hängebrücke. Ähnlich dem „Aufgeben“ eines Briefes erfolgt hier die Abgabe der Kundin und des Kunden an das Ranking der Suchmaschine. Die Wahrscheinlichkeit, dass dann im nächsten Schritt zum ursprünglichen Absender der Botschaft zurückgefunden wird, ist gering – für die Investition in das Marketing und die Werbung auf jeden Fall zu gering.


Bodo Schiefer, Geschäftsführer und verantwortlich für die Vermarktung der Snoopstar-App, beschreibt es mit einem anschaulichen Beispiel aus seinem Kundenkreis: „Die Telekom bewirbt in einem Prospekt mit hoher Druckauflage ein Smartphone zu einem Sonderpreis und löst damit einen Wunsch aus. Die normale Reaktion der Leserin und des Lesers ist es, den Typ des Smartphones in die Suchmaschine einzugeben, sicherlich (und werbetechnisch belegt) eher das, als die Telekom. Je nach Ranking kann sich dann die Konkurrenz freuen, dass der Prospekt zig tausendfach verteilt worden ist.“ Der Ansatz von Snoopstar ist deshalb der kuratierte Verlauf der Customer Journey von der Printseite bis hin zur Information mit Mehrwert, ohne die Kundin oder den Kunden auf unkontrollierte Abwege zu lassen. Von da aus ist der Schritt zum Einkauf dann nicht mehr so weit.

„Print ist eigentlich ein passives Medium“, so Bodo Schiefer, „das sich durch Snoopstar aktivieren lässt.“ Dabei geht die App einen deutlichen Schritt weiter als ein QR-Code. Dieser kann lediglich eine einzelne, begrenzte Verlinkung zu einer Website bzw. Microsite herstellen, während die App das Eintauchen in verschiedenste und auf einer versnoopten Seite auch mehrere digitale Elemente ermöglicht.


Wichtig ist der Mehrwert


Der direkte Weg von einem abgebildeten Produkt zum Einkauf in einem Webshop ist aber nicht das, was die Snoopstar-Initiatoren als erfolgsbringend ansehen – und die Erfahrungen, die sie mit der Verwendung der App sammeln, geben ihnen recht. Und auch digitale Gimmicks zeigen in der Resonanz wenig Erfolg. „Die Erwartungen zielen auf verwertbare Zusatzinformationen, ob im B2C- oder B2B-Umfeld“, berichtet Schiefer und führt das Beispiel eines großen Parfümeriefilialisten an, der sein Kundenmagazin in der Anfangsphase von der ersten bis zur letzten Seite versnoopt hat und in den meisten Fällen direkt zum Onlineshop „kuratierte“. Heute werden aufgrund der erhaltenen Resonanz nur einzelne Seiten im Magazin App-fähig umgesetzt und diese führen immer zu einer relevanten Zusatzinformation zum Beispiel zu Produkten, Anwendungen oder Wirkstoffen. Snoopstar verhilft so zu einer längeren und tieferen Auseinandersetzung mit Angebot und Hersteller.


Das Feedback der Nutzer auf die Angebote führte auch bei Aldi Süd, die ihre wöchentlichen Prospekte ebenfalls punktuell versnoopen, zu neuen Inhalten und praktischem Mehrwert. So wird beispielsweise heute eine Rezeptliste inklusive Einkaufszettel für den Wocheneinkauf angeboten, wo es zu Beginn nur die Rezeptideen gab. Und durch die schlanke und für die Nutzer conveniente Customer Journey werden aus Ausprobierern ganz schnell treue Snooper.


„Durch die 21 Millionen Kontakte pro Woche via Aldi Süd-Prospekt kommen immer mehr Menschen in Berührung mit der App“, berichtet Bodo Schiefer. Damit wird der „Sprung“ vom privaten in das geschäftliche Umfeld einfacher. Aber auch auf der reinen B2B-Ebene gewinnt die App immer mehr Zuspruch. Das liegt nicht zuletzt an dem umfangreichen Potenzial, das sich mit ihr erschließen lässt. Derzeit liegt die App bei knapp 200.000 Downloads, Tendenz weiter deutlich steigend.


Print ist nicht nur ein Katalog


Die Snoopstar-App reagiert nicht allein auf Prospekt-, Katalog- oder Magazinseiten. Nahezu alles, was als Druckerzeugnis erstellt wird, lässt sich versnoopen. Das kann eine Verpackung ebenso sein wie ein Topschild in der PoS-Präsentation oder bei einer Messe. Und auch ein Flaschenetikett – wenn die Krümmung nicht zu groß ist – funktioniert. Denn der Vorteil von Snoopstar ist es, dass keine besondere Drucktechnik eingesetzt werden muss und auch Gedrucktes, wie beispielsweise Verpackungen, im Nachhinein appfähig gemacht werden können.


„Oft ist bei den Marken umfangreiches Material vorhanden“, beschreibt Bodo Schiefer die Situation und verweist auf die oft im großen Fundus des Youtubekanals hinterlegten, in der Regel aufwändig und gut gemachten Videos. „Der Weg dahin ist aber für diejenigen, die als Zuschauer gewonnen werden sollen, zu lang und nur mit Durchhaltevermögen zu erreichen.“ Wenn Elemente einer Printseite dagegen direkt dort hinführen, liegen diese mehrwertigen Inhalte ganz nah.


Aufgrund der hohen Flexibilität des App-Einsatzes mit der Nutzung vorhandenen Contents und ohne zusätzlichen technischen Aufwand auf der Druckseite bezieht sich die Flexibilität auch auf die Budgets, die notwendig sind, Print lebendig zu machen. „Snoopstar eignet sich so auch beispielsweise beim Prospekt eines Händlers dafür, Aufmerksamkeit und Mehrwert zu schaffen“, so Bodo Schiefer, „und die weitere Verbreitung der App ist uns auch etwas wert.“


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