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  • AutorenbildHartmut Kamphausen

Die Frage nach dem Warum!

Aktualisiert: 28. Mai 2019

- NEWS -

 

„Warum? Strategien für UnternehmerInnen in wilden Zeiten“ lautete das Motto des diesjährigen EVL Verbandstages vom 24. bis 25.5. in Potsdam. 95 Teilnehmer von 73 Unternehmen kamen in das Inselhotel in Potsdam – und die Frage Warum? ließ sich im Hinblick darauf, ob es sich gelohnt hat, ganz einfach beantworten: Inspirierende Vorträge, ein tolles Rahmenprogramm und wunderbare Gespräche mit gleichgesinnten Menschen.


Der EVL-Vorsitzende Lars Adler eröffnet die Tagung in Potsdam.

Der EVL Verbandstag ist anders als viele Tagungen, die tischgespraech.de immer wieder besucht. Eine familiäre Atmosphäre, entspannte Gespräche vom ersten Augenblick an und viele informative Vorträge und Fachinformationen bestimmten die beiden Tage in Potsdam.


Axel Gottstein, Inhaber der Firma Mistelbach, zeigte in seiner Einführung, warum das warum so wichtig ist: Wenn man als Unternehmen sein Warum findet, kann man einen Mehrwert schaffen. Es geht nicht nur darum, den Vertrieb zu intensivieren, sondern das komplette Geschäftsmodell immer wieder zu hinterfragen. Erfolgreich sein, heißt, anders als die anderen zu sein.


Inhalte müssen heute anders übermittelt werden, Stichwort Storytelling. Jens Fischer vom Kultobjekt Dresden (kultobjekt.com) zeigte anhand zahlreicher Beispiele auf, warum Storytelling im Unternehmen das A und O ist. Im Ladenbau zum Beispiel wird eine immersive (also eine virtuelle) Erlebnis-Architektur geschaffen. Szene für Szene wird eine Geschichte erzählt – diese Story kann mehr Raum einnehmen als die Ware selbst. Und so kann der Ladenbau in gewissen Maße das Einkaufsverhalten beeinflussen. Die Summe der verschiedenen Wahrnehmungen ergibt die Handlung. Der Trick dabei sind die Lücken, die Dinge, die nicht erzählt werden: Müssen wir wirklich etwas erleben, oder reicht es nicht, wenn wir daran glauben? Das Kino findet im Kopf statt. Nicht alles, was wir sehen, fühlen, hören, ist auch Realität. Die Architektur wird zum räumlichen und physischen Medium, das auf alle Sinne wirkt. Wir werden digitaler, dadurch emotionaler und menschlicher. Stichwort DiPopup: Das heißt durch Farben und Licht lässt sich das Geschäft immer wieder verändern.


Siems Lukwald, Editor Gruner & Jahr (www.guj.de), nannte seinen Vortrag „Hey Marke, erzähl mir von Dir! Storytelling in Zeiten der digitalen Transformation“ und ging auf das Thema Influencer ein. Der Erzähler wird zu einem zentralen Punkt der Geschichte. Marketing heute heißt Storytelling: Hier geht es nicht nur ums Erzählen, sondern um eine Einladung, mitzuschreiben an der Trendstory: Sag uns, was dich bewegt! Eine Story kann Aufmerksamkeit bannen, Möglichkeiten zur Identifizierung zu bilden. Gerade jüngere Leute lassen sich von Influencern zum Kauf bewegen – mittlerweile geht der Umsatz der im Influencer-Makt erzielt wird, an die Mrd.-Grenze. Immer mehr Unternehmen – man spricht von 65 % – wollen diesen Markt stärker nutzen. Wobei die Botschaft eine entscheidende Rolle spielt: Werte und ethische Inhalte sind gefragt. Bei den Influencern findet eine Unterscheidung nach Größenordnungen ein: Mega sind die ab 1 Million Followern aufwärts, Macro die ab 50 000 bis 1 Million, Micro die unter 10.000 bis 100.000 (das sind die Salestreiber), unter Nano fallen alle, die darunter liegen.



„Überlassen Sie es nicht der Branche, zu definieren, was man ist“, legte Management Rebell Peter Kreuz (foerster-kreuz.com/start/) den Zuhörerinnen und Zuhörern ans Herz. Das Ergebnis, das zum Warum führt, müsse man selber mit den Fragen nach den eigenen Wurzeln und der eigenen Kultur und damit verbunden nach dem Bedarf des Marktes beantworten. Besonderer Bedeutung komme dabei der Authentizität der Antwort und damit des Unternehmensauftritts entgegen. Eindrücklich machte Kreuz die Bedeutung der Strategie für die Zukunft klar. Neben dem wichtigen Tagesgeschäft müsse Zeit für das Gestalten der Zukunft und für das selektive Vergessen der Vergangenheit sein. Im Hinblick auf die Zukunft habe jeder Unternehmer sich die Fragen zu stellen, wo seine Chancen in eben jener Zukunft liegen, welche Fähigkeiten er dafür benötigt und wie viel Zeit er heute bereits dafür verwendet. Auch Dogmen zu hinterfragen und zu verändern, ist für Kreuz Pflicht im Hinblick auf die entscheidende Frage: „Lernen wir so schnell, wie die Welt da draußen sich verändert?“



Bestehendes zu hinterfragen ist auch für Stephan Kober (koberaktiviert.de) von großer Bedeutung. Das beginnt bei ihm im Unternehmen und konkret - als Vertriebscoach - beim Blick auf die Vertriebsabteilung im Unternehmen. Aber nur mit einer Strategie könne der Vertrieb erfolgreich arbeiten. Wichtige Elemente dieser Strategie sind für Ihn die Antworten auf die Fragen: Was kann das einzelne Unternehmen besser als andere, welchen Nutzen stiftet es für Kunden, welche dem Großhandel und Fachhandel, welche Zielgruppen werden und sollen angesprochen werden? Entscheidend ist darüber hinaus die Vision, das Warum für die Zukunft. „Ohne Vision entwickelt sich nur Dienst nach Vorschrift“ so Kober, dabei seien Emotionalität und Leidenschaft die entscheidenden Faktoren im Vertrieb. Seine Empfehlung: Die Strategie und Vision gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erarbeiten - „das Wissen ist im Unternehmen vorhanden“ - und dann „hirngerecht präsentieren“. Die Notwendigkeit, durch die Vision Leidenschaft zu erzeugen, steht für Kober außer Frage.


Insights zu Branchenmessen und viel Zeit für das Networking im Rahmen der Tagung und im Begleitprogramm machten die diesjährige EVL-Tagung wiederum zu einer runden Veranstaltung.


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