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  • AutorenbildChristine Dicker

Goebel Porzellan –Ein Jahr unter neuer Leitung: Was hat sich verändert?

Aktualisiert: 26. Nov. 2021

- HINTERGRUND -

 

Seit September 2020 steht die Goebel Porzellan GmbH in Bad Staffelstein unter neuer Leitung. Mitten in der Corona-Pandemie, Messen und Events fanden nicht statt - kein leichter Zeitpunkt für eine neue Positionierung. Daniela Vetter, Uwe Dzyck und Markus Hofmann-Schneyer haben sich dieser Herausforderung angenommen und tischgespraech.de konnte die drei treffen, um mit ihnen über das erste Jahr als Geschäftsführer zu sprechen.


Auch wenn sie für verschiedene Bereiche wie Finanzen und Einkauf, Marketing und Produktentwicklung, als auch Vertrieb und IT zuständig sind, leiten sie Goebel als eine Einheit und betonen, dass der offene Austausch zwischen ihnen von enormer Bedeutung ist.

Die Stimmung ist gut und das obwohl Corona im letzten Jahr und bis heute natürlich eine große Rolle spielt. „Wir haben es ohne große Einsparungen im Personalbereich geschafft. Das Instrument der Kurzarbeit hat uns sehr geholfen“, so Markus Hofmann-Schneyer. Er fügt allerdings auch hinzu „… dass es keine leichte Zeit war.“ Auch Daniela Vetter stimmt dem zu: „Die Planung ist anders gelaufen, wir haben die gesteckten Ziele nicht ganz erreicht. Doch im Ergebnis stehen wir gut da, auch weil wir mit Maß und Ziel gewirtschaftet haben.“ Ein großes Thema waren die Corona-Auflagen, welche erfüllt werden mussten, um einen sicheren Arbeitsplatz gewährleisten zu können. Uwe Dzyck betont, dass besonders hier ein offenes, vertrauensvolles Verhältnis sowohl innerhalb der Geschäftsleitung als auch zu den Mitarbeitern sehr wichtig war und ist zufrieden damit, wie die Mitarbeiter die Maßnahmen wahrgenommen haben: „Hier hat jeder mitgespielt, sich an die Abstandregeln gehalten, auf die anderen geachtet. Wir bei Goebel arbeiten mit Porzellan, das geht schnell kaputt, also muss man sehr sorgfältig damit umgehen. Dieses Motto haben wir auch auf den Umgang miteinander übertragen.“


Durch die Pandemie haben sich auch die Vertriebswege verändert. Goebel Porzellan erzielt 60 % seines Umsatzes im Inland, 40 % im Ausland. Im Inland fokussiert man sich vor allem auf den stationären Handel, der mit mehr als 50% des Umsatzes den wichtigsten Absatzkanal darstellt. Durch Verlängerung der Zahlungsfristen gab es so gut wie keine Zahlungsausfälle in dieser Zeit, so Hofmann-Schneyer.

Eine weitere wichtige Rolle spielt der Onlineshop, den die drei weiter entwickelt und vorangetrieben haben. „Der Onlineshop ist für uns ein Schaufenster und gehört einfach zum guten Ton eines Unternehmens. Wir sehen unseren B2C-Shop als Portal, um unser komplettes Sortiment von mehr als 2500 Artikeln zu zeigen. So eine Bandbreite kann kein Händler abdecken – wir schließen hier eine Lücke. Im Onlineshop findet man ein Händlerverzeichnis, das wir ständig aktualisieren. Der Kunde hat dadurch die Wahl, den Kaufabschluss direkt bei uns zu tätigen oder sich einen Händler in seiner Nähe zu suchen und dort zu kaufen.“


Im Goebel-Onlineshop gibt es keine preisaggressive Werbung – die Preise, die hier stehen, gelten auch im stationären Handel. Wie wichtig Goebel ein fairer Umgang mit seinen Händlern ist, zeigt sich auch beim Angebot des Monats. Bevor dieses online geht, werden die Händler etwa zwei Wochen vorher im Goebel-Newsletter informiert und können bestellen. Ist das Angebot im Netz, steht es bereits im Geschäft.


Wie in vielen Branchen ist der Umsatz im Online-Bereich vor allem im letzten Jahr angestiegen. Dies ist laut Hofmann-Schneyer nicht nur im eigenen Onlineshop, sondern auch auf den verschiedenen Plattformen und bei Online-Händlern zu verzeichnen. Dennoch legt Goebel weiterhin großen Wert auf den Verkauf vor Ort. Durch die Kreativität der Einzelhändler ist der Umsatz hier stabil geblieben. Bei den großen Warenhäusern ging er aufgrund des Lockdowns zurück.


Um den stationären Handel zu versorgen muss die Ware auch transportiert werden. Gestiegene Frachtkosten sind eine weitere Konsequenz der Pandemie und erleichtern dies nicht. Daniela Vetter führt an, dass dies ein schwieriges Thema sei und bislang leider keine Entzerrung der angespannten Lage in Sicht ist. Um die erhöhten Kosten zu kompensieren, verlangt Goebel seit August diesen Jahres einen Logistikzuschlag von 2%, der aber vom Handel akzeptiert werde. Ebenfalls akzeptiert der Handel, dass es auch jetzt noch zu Lieferengpässen kommen kann. Aufgrund des großen Sortiments hat Goebel jedoch den Vorteil, in der Regel zumindest eine passende Alternative anbieten zu können und so das partnerschaftliche Miteinander beizubehalten. Dazu gehört auch, dass Goebel von seinen Händlern keine Mindestbestellmengen verlangt. Dennoch haben auch die Rohstoffpreise angezogen und Goebel muss zu Anfang 2022 die Preise moderat erhöhen.

Wer Goebel kennt, weiß wie umfangreich und vielfältig das Sortiment des Unternehmens ist. Neben bewährten Produkten und Kollektionen liegt der Fokus auf hochwertigen Kunstreproduktionen namhafter Künstler. Darüber hinaus wird unter dem Namen Studio 8 zur kommenden Ambiente eine neue, eigene Kollektion vorgestellt. Diese wird neben Tierfiguren auch künstlerische Darstellungen eines Apfels „Art & Apple“ und Vasen beinhalten. Dazu Dzyck: „Wir werden unsere eigene Kunst forcieren, eine eigene Kollektion wird mit hausinternen Designern entwickelt.“ Die Artikel sind streng limitiert und sehr hochwertig. Ziel ist es, mit ihnen eine Nische im Markt zu besetzen.

Das Unternehmen unterliegt einem Wandel. Weg von dem in der Region bekannten Werk der Hummelfiguren, hin zu einem Hersteller von hochwertigen Wohnaccessoires, Lifestyle- und Geschenkartikeln mit großem Fokus auf die Kunstreproduktion.


Dieser Wandel zeigt sich auch nach außen. Noch bis Dezember befindet sich auf dem Unternehmensgelände von Goebel Porzellan in Bad Staffelstein eine Ausstellung des renommierten PopArt-Künstlers James Rizzi. Seit September lockt diese zahlreiche Besucher an und begeistert mit einigen Originalwerken und deren Reproduktion auf hochwertigem Porzellan.

Dzyck versichert jedoch, dass etablierte und klassische Kollektionen wie Rosina Wachtmeister und der typische Weihnachtsengel ein wichtiger Teil des Sortiments bleiben und man trotz der Innovationen seinen Ursprung nicht vergisst.


Ein Unternehmen im Wandel, vorangetrieben nicht nur durch die drei neuen Geschäftsführer Daniela Vetter, Uwe Dzyck und Markus Hofmann-Schneyer, sondern auch durch ihre engagierten Mitarbeiter und die erfahrene Unterstützung des Gesellschafters Hans-Peter Langsch. Gemeinsam sind sie sichtlich stolz nach diesem turbulenten Jahr bald ihre neue Kollektion präsentieren zu dürfen.







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