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26,4 Mio € weniger Umsatz meldet der Villeroy & Boch Konzern für das erste Halbjahr 2019: mit 393,2 Mio. € liegt er 6,3 % unter Vorjahresniveau. Für 2019 rechnet das Unternehmen mit einem leichten Rückgang des Konzernumsatzes auf 825 bis 850 Mio. € und des operativen Ergebnisses (EBIT) auf 48 bis 52 Mio. €.
Sichergestellt werden soll die Erreichung der angepassten Ziele im zweiten Halbjahr 2019 durch die bereits eingeleiteten Vertriebsmaßnahmen und den seit Jahresbeginn deutlich gestiegenen Auftragsbestand im Unternehmensbereich Bad und Wellness sowie ein stringentes Kostenmanagement.
Zurück aber zum Konzernumsatz für das erste Halbjahr: Während der Unternehmensbereich Tischkultur seine positive Entwicklung auch im zweiten Quartal 2019 weiter fortsetzte, war die Umsatzentwicklung im Unternehmensbereich Bad und Wellness im ersten Halbjahr 2019 insbesondere durch den Lagerabbau auf Seiten der Villeroy & Boch-Kunden sowie durch die verzögerte Umsetzung bei Wohnungsbauprojekten, vor allem in China, geprägt. Der Auftragsbestand zum 30. Juni 2019 hat sich positiv entwickelt und ist im Vergleich zum 31. Dezember 2018 um 14,3 Mio. € auf 74,1 Mio. € gestiegen. Davon entfielen 52,7 Mio. € auf den Unternehmensbereich Bad und Wellness und 21,4 Mio. € auf den Unternehmensbereich Tischkultur. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging im ersten Halbjahr 2019 hauptsächlich aufgrund der Umsatzentwicklung um 3,5 Mio. € auf 15,5 Mio. € zurück.
Entwicklung in den Unternehmensbereichen
Der Unternehmensbereich Bad und Wellness erzielte im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz in Höhe von 271,6 Mio. € (Vorjahr: 303,1 Mio. €). Dabei ging der Umsatz in der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) um 8,5 % bzw. 21,5 Mio. € und in Übersee (APAC und Amerika) um 10,1 Mio. € zurück. In der Region EMEA haben die Villeroy & Boch-Kunden mit dem Abbau von Sicherheitsbeständen auf die Wiederherstellung der Lieferfähigkeit von Villeroy & Boch reagiert und damit maßgeblich zum Umsatzrückgang beigetragen. Darüber hinaus haben die weltweiten konjunkturellen Rahmenbedingungen sowie der politische Konflikt zwischen den USA und China zu Verunsicherungen in der Investitionstätigkeit im wichtigen Markt China geführt. Dadurch ist es auch zu Verzögerungen in der Umsetzung von großen Wohnungsbauprojekten gekommen. Aufgrund dessen ging z. B. in China nach zwei sehr guten Jahren im ersten Halbjahr 2019 der Umsatz um 5,9 Mio. € zurück.
Allerdings stimmen ein seit Jahresbeginn um 8,2 % gestiegener Auftragsbestand, die Umsetzung definierter verkaufsfördernder Maßnahmen mit Handelspartnern sowie die Realisierung von ursprünglich im ersten Halbjahr 2019 erwarteten Projektumsätzen, besonders in China, das Unternehmen zuversichtlich, die Umsatzsituation deutlich zu verbessern und im zweiten Halbjahr einen Umsatz zu erreichen, der auf bzw. über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum liegt. Ergebnisseitig wird davon ausgegangen, im zweiten Halbjahr 2019 von der erwarteten Umsatzsteigerung, der Forcierung der Kosteneinsparungen und einer weiterhin besseren Marge profitieren zu können. Somit wird im zweiten Halbjahr 2019 ein EBIT erwartet, der über dem EBIT des Vorjahreszeitraums liegt.
Der Unternehmensbereich Tischkultur erzielte im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz in Höhe von 120,1 Mio. € und übertraf damit den Vorjahreswert um 4,4 %. Währungseffekte aus dem US Dollar haben sich dabei positiv ausgewirkt. Mit einem Plus von 12,9 % war Deutschland als größter Absatzmarkt Wachstumstreiber. Der Umsatz konnte dort in nahezu allen Vertriebskanälen, insbesondere im E Commerce und durch Großhandelsaktivitäten, gesteigert werden. Insgesamt entwickelte sich das E-Commerce-Geschäft in der Region EMEA mit einem Plus von 20,4 % außerordentlich gut. Die Rückgänge in Nordeuropa sowie in Russland konnten kompensiert werden, so dass die Region EMEA in Summe um 2,9 % gewachsen ist. In Übersee wurde ein deutlicher Umsatzzuwachs in Höhe von 11,7 % erzielt, der hauptsächlich der sehr positiven Entwicklung in den USA (+17,4 %) zu verdanken ist. Wachstumstreiber waren hier der Großhandel und das Projektgeschäft. Im zweiten Halbjahr 2019 erwartet die Villeroy & Boch AG auch aufgrund der bisherigen guten Resonanz auf die Messe-Neuheiten eine weitere Fortsetzung der positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung.
Im ersten Halbjahr 2019 hat der Konzern Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 10,0 Mio. € getätigt (Vorjahr: 15,2 Mio. €). Davon entfielen 8,6 Mio. € auf den Unternehmensbereich Bad und Wellness sowie 1,4 Mio. € auf den Unternehmensbereich Tischkultur. Im Unternehmensbereich Bad und Wellness wurden neue Anlagen insbesondere für die Keramikwerke in Thailand, Ungarn und Frankreich erworben. Für den Unternehmensbereich Tischkultur wurde im Wesentlichen in Neuanschaffungen und Modernisierungsmaßnahmen an den Produktionsstandorten in Merzig und Torgau investiert.
Ausblick für das Gesamtjahr 2019
Der Villeroy & Boch-Vorstand geht aktuell weiterhin von einem moderaten, sich weiter abschwächenden weltwirtschaftlichen Wachstum aus. Eine weitere Zuspitzung der Handelskonflikte zwischen den Ver¬einigten Staaten und China sowie das ungeklärte Brexit-Verfahren stellen ein Risiko für die weltweite sowie deutsche Konjunktur dar. Seit Februar dieses Jahres verhandelt die Villeroy & Boch AG den Verkauf der ehemaligen Werksimmobilie in Luxemburg exklusiv mit einem Immobilienentwickler. Vorentscheidende Vereinbarungen konnten nun getroffen werden. Damit ist der Abschluss der Vertragsverhandlungen höchstwahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte 2019 zu erwarten. Diese Transaktion wird voraussichtlich zu einem Ertrag im hohen zweistelligen Millionenbereich führen.
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