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Wildplastic hat eine Mission: die Welt vom wilden Plastikmüll befreien. Die in Hamburg gegründete Organisation holt wildes Plastik, das in der Umwelt liegt, in bestehende Recyclingkreisläufe zurück und verarbeitet es zu zirkulären Produkten.
Weltweit wurden bis heute etwa 6,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll produziert und nur 9 % davon überhaupt recycelt. Weitere 12 % wurden verbrannt und 79 % liegen noch immer in der Umwelt. Dieses sogenannte wilde Plastik, welches eigentlich in den technischen Kreislauf gehört, ist in den biologischen Kreislauf gelangt und das hat Auswirkungen auf die Natur und auf den Menschen.
Wildes Plastik ist viel mehr als Müll. Es ist ein Wertstoff, denn ein Großteil des Plastiks kann recycelt werden. Wildplastic setzt genau an diesem Punkt an und baut seit 2019 weltweite,nachhaltige und faire Lieferketten für wildes Plastik sowie Partnerschaften auf Augenhöhe mit lokalen Organisationen auf. Hierbei hat sich Wildplastic auf Folienplastik (LDPE) spezialisiert, da diesem im Gegensatz zu PET-Flaschen bisher kaum Wert zugeschrieben wurde.
Menschen sammeln das wilde Plastik in Partnerländern wie Indien, Ghana, Nigeria, Indonesien oder Thailand. In der Zusammenarbeit wird auf eine faireBezahlung und gute Arbeitsbedingungen geachtet. Das wilde Plastik wird an Land gesammelt. Es befindet sich vor allem auf Straßen, illegalen und offenen Müllkippen sowie in der Natur. Wildplastic möchte damit verhindern, dass das Plastik überhaupt erst in Gewässer wie Seen und Flüsse gelangt, von wo aus es in die Ozeane gespült werden kann. Ein weiterer Vorteil: das wilde Plastik von Land lässt sich besser recyceln als Plastik aus den Ozeanen, das oftmals durch die Salz- und Wassereinwirkung nur noch sehr aufwendig oder gar nicht mehr recycelt werden kann.
Das gesammelte Folienplastik wird vorsortiert und in Ballen gepresst. Weiterverarbeitet wird das wilde Plastik anschließend in Europa. In den meisten Fällen wird das Rohmaterial nach Portugal oder Litauen verschifft, um dort geschreddert, gewaschen, eingeschmolzen und zu Wildplastic-Granulat recycelt zu werden. Das Granulat wird nach Deutschland transportiert und dort zu Wildbags und weiteren Produkten verarbeitet. Im Jahr 2022 hat Wildplastic insgesamt 170 Tonnen wildes Plastik aus der Umwelt zurückgeholt, 321 Tonnen CO₂ eingespart und 3.708 Tage mit besseren Arbeitsbedingungen ermöglicht.
Die Produkte: Wildbags für Haushalte, Gastronomie, Events und Unternehmen
Die Wildbags – Müllbeutel aus wildem Folienplastik – gibt es in den Größen 25 Liter, 35 Liter, 60 Liter und neu ab 2023 als großen und festen 120 Liter-Müllbeutel. Sowohl private Haushalte als auch Unternehmen – insbesondere der Gastronomie, Hotellerie und Eventbranche – können mit
den Wildbags einen Beitrag zu einer saubereren Umwelt und besseren Arbeitsbedingungen für die Sammelnden leisten. Wildbags sind in Deutschland über den Online-Shop auf www.wildplastic.com sowie bei ausgewählten Handelspartner*innen erhältlich.
Die Wildbags sind designt, um recycelt zu werden. Sie verzichten auf Tragegriffe, um Schnittverluste zu minimieren oder auf Zugbänder, da diese aus einem anderen Kunststoff wie PP oder HDPE bestehen und somit die Recyclingqualität der Wildbags beeinflussen würden.
Darüber hinaus werden Zugbänder aus Neuplastik hergestellt, dessen Nutzung Wildplastic in den eigenen Produkten vermeidet. Das auffällige Design der Wildbags macht auf die Müllproblematik und dessen Folgen für die Natur aufmerksam, außerdem heben sie sich durch ihr auffallendes und wiedererkennbares Design von herkömmlichen Müllbeuteln ab. „Das Thema muss aus der Nische in den Mainstream, denn es braucht viele von uns, eigentlich alle von uns, um etwas zu verändern“, sagt Christian Sigmund, Gründer und CEO von Wildplastic über die Motivation des Teams. Um das zu erreichen, setzt Wildplastic außerdem auf starke Partnerschaften mit Unternehmen wie OTTO, die daran interessiert sind, neue Lösungen zu testen und sich nachhaltiger aufzustellen.
Das Unternehmen: Verantwortungseigentum statt Exitstrategie
Die Gründer*innen von Wildplastic haben nicht nur die Zukunft der Umwelt im Blick, sondern denken auch Unternehmertum neu. Wildplastic ist daher ein Unternehmen in Verantwortungseigentum – alles ist auf den Purpose ausgerichtet. Wildplastic gehört sich selbst und reinvestiert Gewinne in die Mission. Das Unternehmen kann nicht verkauft oder vererbt werden. Die Verantwortung bleibt im Unternehmen, so sind Sinn und Zweck langfristig abgesichert. Derzeit arbeiten 17 Teammitglieder bei Wildplastic am Standort Hamburg, aber auch remote von Berlin bis Buenos Aires.