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Die proaktive Tech-Revolution: Produkte für Wellbeing liegen im Trend
- Christine Dicker
- vor 2 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
- TRENDS -
Gesundheit in Home & Consumer Tech ist längst mehr als ein kurzfristiges Trendthema – das Thema befindet sich im grundlegenden Wandel. Im vergangenen Artikel „Wellness neu gedacht“ hat die gfu gezeigt, wie stark Wellbeing die Prioritäten der Konsumentinnen verändert. Nun geht es noch einen Schritt weiter: Weg von schnellen Lösungen, hin zu echter, proaktiver Prävention. Im Zentrum dieser Entwicklung steht die Gesundheitstechnologie.
Von „Beheben“ zu „Vorbeugen“ – die neue Mentalität
Vorbei die Zeiten, in der Health-Tech Nischenprodukte für Marathonläufer und Biohacker war. Heute investieren wir alle in präventive Gesundheitslösungen, die Probleme erkennen, noch bevor sie entstehen. Vor allem Wearables und persönliche Diagnostik treiben diese Entwicklung voran – mit einem jährlichen Wachstum von +13 %[1] beziehungsweise +5 %1.
Smartwatches werden dabei so persönlich und unverzichtbar wie das Smartphone. Der Grund für diesen Wandel ist klar: Zentrale Gesundheitsdaten verlagern sich aus den Kliniken und Praxen direkt in unsere Taschen und an unsere Handgelenke. Smartwatches ohne SIM-Karte gewinnen an Bedeutung, Fitness-Tracker werden zu selbstverständlichen Alltagsbegleitern.
Dabei sitzt das Vertrauen in digitale Gesundheit tief: 61 % der Wearable-Nutzer vertrauen den erfassten Gerätedaten ebenso sehr wie klinischen Ergebnissen. Ein klares Signal für Markenhersteller. Denn die Chancen liegen längst nicht mehr nur in der Hardware – sondern im Aufbau digital vernetzter Wellbeing-Ökosysteme. KI-gestützte Gesundheits-Apps, Fernüberwachung und prädiktive Diagnostik schaffen völlig neue Erfahrungsfelder rund um Prävention und Selbstfürsorge.
Ein stressiger Alltag beflügelt die Nachfrage
Der Boom von Gesundheits-Tech wird unmittelbar vom Druck befeuert, den wir alle im Alltag erleben. Weltweit steigen die Adipositasraten – in vielen Industrieländern liegen sie bereits bei über 60 %[2]. Schlafprobleme nehmen deutlich zu: 29 %[3] der Verbraucher geben an, dass sie Schwierigkeiten haben, durchzuschlafen und im Laufe von drei oder mehreren Nächten pro Woche aufwachen. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein, für die eigene Gesundheit Verantwortung zu übernehmen: So sagen z.B. 61%[4] der Befragten einer NIQ Global Health & Wellness-Umfrage, dass sie innerhalb der nächsten zwölf Monaten mehr Sport treiben wollen.
Und das spiegelt sich direkt im Kaufverhalten wider. So verzeichneten Lichttherapieprodukte ein Wachstum von +5 %1– insbesondere Tageslicht und Aufwachlampen legten deutlich zu. Sie gewinnen an Relevanz, weil immer mehr Menschen gezielt nach Lösungen bei Schlafproblemen suchen.
Warum Stillstand keine Option ist
Für Hersteller von Tech & Durables heißt das: Forschung und Entwicklung müssen konsequent ausgebaut werden – und KI dort zum Einsatz kommen, wo sie wirklich intelligente, personalisierte Produkte ermöglicht. Z.B. einen Herd, der Rezepte vorschlägt, abgestimmt auf persönliche Fitnessziele. Die Zukunft ist nicht nur vernetzt, sondern auch intelligent, ganzheitlich und intuitiv.
„Da Verbraucher sich von reaktiven hin zu proaktiven Wellbeing-Lösungen bewegen, werden innovative Marken, die Vertrauen aufbauen die Zukunft bestimmen“, sagt Nevin Francis, Senior Director Global Strategic Insights bei NIQ. „In einer Welt, die auf Wellness ausgerichtet ist, geht es nicht mehr darum, ob Gesundheitstechnologie wächst – sondern nur noch darum, wie schnell man mithalten kann.“
[1] Market Intelligence Sales Tracking Period: Jan-Sep 2025 vs PY. Global ex. North America, Russia