- Hintergrund -
GĂŒtesiegel wirken doch! Das hat das Hamburger Marktforschungsinstitit Splendid Reseach in einer Studie herausgefunden. Demnach steigt die Preisbereitschaft fĂŒr ein Produkt um 15 %, sobald dieses mit einem GĂŒtesiegel versehen ist. DarĂŒber hinaus profitieren Produkte in zahlreichen FĂ€llen von positiven Imagetransfers, die sich im Zuge einer passgenauen Siegelauszeichnung einstellen.
Das Hamburger Marktforschungsinstitut hat im August 2019, im Rahmen einer reprĂ€sentativen Umfrage, 2.500 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren online zum Thema GĂŒtesiegel befragt. Die Studie erhebt generelle Einstellungen zu GĂŒtesiegeln sowie deren Relevanz in zahlreichen Branchen. Zudem gibt sie Aufschluss ĂŒber Bekanntheit, KĂ€uferanteil, Vertrauen und Zielgruppen von insgesamt 40 Produktsiegeln sowie deren Auswirkungen auf Imagetransfer, Kaufwahrscheinlichkeit und Preisbereitschaft. Die Ergebnisse der Studie zeigen, GĂŒtesiegel beeinflussen den Kaufprozess in erheblichem MaĂe: Durch Platzierung eines GĂŒtesiegels steigt die Preisbereitschaft der Verbraucher im Durchschnitt um 15 %. Gleichzeitig fĂ€llt die Kaufwahrscheinlichkeit fĂŒr ein Produkt mit GĂŒtesiegel um fĂŒnf Prozent höher aus, als fĂŒr dasselbe Produkt ohne GĂŒtezeichen.
Hohe Relevanz
GĂŒtesiegel sind fĂŒr zahlreiche Verbraucher weiterhin das Informationsmittel zur EinschĂ€tzung der ProduktqualitĂ€t: Gerade fĂŒr die Bereiche Kinder-/Babyprodukte, Lebensmittel sowie Medikamente bzw. Gesundheitsprodukte attestieren die Deutschen den Siegeln eine hohe Relevanz. DarĂŒber hinaus stimmen sogar 44 % der BundesbĂŒrger der Aussage zu, ein Produkt mit Siegel sei grundsĂ€tzlich besser, als eines ohne. Im Zuge der Auszeichnung kommt es hĂ€ufig zu Imagetransfers zwischen Siegel und Produkt. Dabei fĂ€llt es nicht ins Gewicht, ob dieses projizierte Produktbild realen Gegebenheiten entspricht: Wird beispielsweise ein Rauchmelder mit dem GS-PrĂŒfzeichen versehen, attestieren ihm 67 % einen âhohen Sicherheitsstandardâ. Ohne Siegel liegt diese Zahl bei lediglich 37 %. âDiese Imagetransfers können sich sowohl positiv als auch negativ auf die Produktwahrnehmung auswirken. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, die Passung von Siegel und Produkt im Vorfeld der Auszeichnung genau zu prĂŒfenâ, gibt Thilo Kampffmeyer, Studienleiter bei Splendid Resaerch, zu bedenken.
Vertrauen ins Siegel
FĂŒr einen positiven Effekt mitentscheidend, ist das dem Siegel entgegengebrachte Vertrauen. Gerade siegelvergebende Umweltorganisationen und der Staat genieĂen diesbezĂŒglich hohes Ansehen in der Bevölkerung. Privaten Testinstituten mit Gewinnabsicht begegnet eine deutliche Mehrheit hingegen mit Skepsis. Allerdings schĂ€tzen die wenigsten Deutschen den Hintergrund der Vergabestellen richtig ein: Beispielsweise stufen nur 15 % der BundesbĂŒrger Ăko-Test korrekt als privates Institut ein. Das aktuell höchste Vertrauen genieĂen das Stiftung Warentest-Siegel (75 von 100 Punkten), das EU-Energielabel (75 Punkte) und das TĂV-SĂŒd-PrĂŒfzeichen (74 Punkte). In diesem Zusammenhang besonders auffĂ€llig: Seit 2018 konnte keines der getesteten Siegel einen merklichen Anstieg des Vertrauens verzeichnen. Spitzenreiter in Sachen Bekanntheit sind wie bereits in den Jahren zuvor das Stiftung Warentest-Siegel (97 %), das Deutsche Bio-Label (94 %), das TĂV SĂD-PrĂŒfzeichen (92 %) sowie das ĂKO-Test-Siegel (89 %). Den gröĂten Zuwachs im Vergleich zu 2018 hat das V-Label zu verzeichnen, welches seine Bekanntheit auf 55 % steigern konnte.