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AutorenbildChristine Dicker

ASA Selection - die Designmacher aus dem Westerwald

Aktualisiert: 30. Sept.

- HINTERGRUND -

 

Jedes Jahr etliche Designpreise, dazu auch noch der erste Platz bei der Fachhandelspartnerwahl – keine Frage, bei ASA Selection legt man Wert auf kreative Leistung und eine gute Zusammenarbeit mit dem Handel. Catrin Schubkegel, Geschäftsführerin, und Nuno Gameiro, Vertriebsleiter, haben mir bei meinem Besuch in Höhr-Grenzhausen erzählt, wie das alles gelingt.

Ein Fun-Fact vorweg: Zum Termin erscheinen wir alle in schwarzer Kleidung, die ist ja auch sozusagen das Markenzeichen von ASA Selection bei Messe-Auftritten. Auch Ria Fasel-Ramroth, Marketing, die später kurz dazu kommt, passt da ins Bild. Clean nicht nur der Kleidungsstil, clean auch die Architektur des Unternehmenssitzes in Höhr-Grenzhausen. An dem arbeiten etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im administrativen und kreativen Bereich, ingesamt sind an die 70 Menschen für ASA tätig. „Unsere Frauenquote liegt bei 95 % “, das passt gut, Frauen sind auch unsere Hauptzielgruppe,“ erläutert Gameiro. Produziert wird unter anderem in Portugal und das schon seit 40 Jahren mit mehreren Unternehmen, darunter solche, die ausschließlich für ASA tätig sind.

Der kreative Prozess aber, der dann in die rund 1.500 Produkte der Kollektion mündet, der findet hier im Westerwald statt. „Wir sind kein Unternehmen, das einfach nur Produkte zukauft, nein, wir entwickeln unsere Kollektionen selbst.“ führt Gameiro aus. Und das kann schon einmal dauern, bis von der ersten Idee dann das erste Produkt fertig ist. Je nach Artikel bis zu einem Jahr oder auch mal länger - abhängig auch davon, ob es ein Zusatzprodukt zu einer bestehenden Kollektion oder eine komplette Neuentwicklung ist.


Zwei Produktdesignerinnern und Yvonne Schubkegel sind für das Design zuständig. Wobei in diesen kreativen Prozess noch viele weitere Menschen involviert sind, wie z.B. Catrin Schubkegel, Nuno Gameiro, Marketing, Vertrieb oder auch die Mitarbeiterinnen. „Manchmal lassen wir unsere Mitarbeitenden über Farben, Formen oder Größen abstimmen. Bei einer Frauenquote von 95% bekommen wir bei solchen Abstimmungen ein sehr klares und realitätsnahes Bild“ so Gameiro.


Bevor es aber so weit ist, bevor ein Produkt fertig ist, geht ein langer Prozess voraus: Eine der beiden Designerinnen, Vivian Sogl, die zum Gespräch dazu kommt erklärt: „Es fängt alles in der Mode an, vor allem mit den Farbtrends,“ Von der ersten Idee aus der Mode bis zum fertigen Produkt kann es durchaus schon zwei Jahre dauern. Neben Anregungen aus dem Markt, beobachten die kreativen Köpfe bei ASA diverse Lebensbereiche, u.a. aus dem Bereich Food oder besuchen Nischen-Messen.


„Dann muss man sich entscheiden, was umgesetzt wird,“ erklärt Vivian Sogl, „oft habe ich schon eine Form im Kopf und schaue, was brauchen wir gerade in der Kollektion.“ Nun ist es ja mit den Trends so, dass nicht jeder funktioniert, manche nur äußerst kurzlebig sind, manche einfach zu extrem. Es braucht also das richtige Gespür, den Trend herauszufinden, der dann bei ASA die Grundlage für eine neue Kollektion sein kann. Oder wie es Nuno Gameiro formuliert: „Es geht auch darum, dass richtige Produkt zur richtigen Zeit auf den Markt zu bringen. Denn das richtige Produkt zur falschen Zeit ist auch falsch“.


Das richtige Produkt gelingt dem Unternehmen immer wieder, dank jahrelanger Erfahrung. Ein Beispiel für so ein gelungenes Design sind die Poké Bowls, diesen Trend hat ASA von Anfang an mit einer umfangreichen Kollektion mitgestaltet. Die Bowls und die Farben zu entwickeln hat ein Jahr gedauert – bis man die Form mit den typischen Rillen, die das Handmade suggerieren, und die vielen Farben entwickelt hatte. An diesem Beispiel sieht man aber auch sehr gut, wie Trends laufen und welchen Vorteil es hat, wenn man Designs selbst gestaltet: „Wir haben die Bowls auf den Markt gebracht und waren damit einer der ersten. Später kommen Mitbewerber und damit kommen dann Produkte in allen Preislagen, was zur Folge hat, dass eine Überfrachtung des Marktes beginnt und die Nachfrage nachlässt weil jeder irgendwo eine Bowl gekauft hat“ so Gameiro. Wer also ganz früh dabei ist, den Trend setzt, der ist im Vorteil.


Stichwort Trends: Nachdem in den vergangenen Saisons ein Feuerwerk an Farben dominierte, geht es nun wieder zurück auf sanfte Naturfarben, auf gebrochenes Weiß und Creme, bei den Formen hingegen bleibt es weich. Auf den Tassen, den Tellern und auch auf den Gläsern – damit die letztgenannten die perfect Matches zur Keramik sind, bietet ASA diese selbst an. „Wir wollten auch beim Glas keine Fremdprodukte, sondern unsere eigene Handschrift, die wir auch auf der Keramik haben, in Glas bringen. Und vor allem die Qualität bieten können, die unsere Kunden von der Keramik kennen. So sind bspw. alle unsere Glasprodukte durchgefärbt,“ erklärt Gameiro.

Auch das sorgt für Glaubwürdigkeit beim Handel: Bei einem Unternehmen, das immer wieder erfolgreich beweist, dass es Kollektionen macht, die Trends setzen, ordert man gerne. Man kann sich darauf verlassen, dass die Produkte im Zeitgeist liegen, und dennoch Bestand haben: „Was uns über die Jahre geprägt hat, das ist die Zeitlosigkeit,“ fasst Catrin Schubkegel zusammen.

Solche Klassiker hat ASA einige im Sortiment, wie zum Beispiel „grande“, das seit 35 Jahren dabei ist, sich immer wieder ein wenig verändert, neu ausrichtet und mittlerweile auch in Schwarz angeboten wird. Oder „à table“, das 2000 auf dem Markt kam, und inzwischen die umfangreichste Kollektion bei ASA ist.

Übrigens, was richtig schwer sei, so Catrin Schubkegel, ist zu entscheiden, welche Produkte aus dem Sortiment genommen werden. „Wir haben rund 1.500 Artikel, das ist viel. Wenn etwas Neues dazukommt, dann nehmen wir auch Altes raus, um nicht zu viele Produkte zu haben.“ So werden im Jahr zwischen 25 und 30 % der Produkte ausgetauscht – so viele kommen dazu, so viele gehen raus.


Aber natürlich gehört noch viel mehr dazu als „nur“ gutes Design. ASA Selection wird regelmäßig bei der Partnerwahl des Handels ausgezeichnet. Unter anderem wird vom Handel die Marge und die Lieferzuverlässigkeit gelobt. „Es gibt viele Dinge, die wir im Sinne unserer Händler nicht tun,“ erklärt Gameiro. „Wir bedienen z.B. keine Aktionen mit Punktesysteme für SB-Konzerne, obwohl dahinter sehr hohe Aufträge locken. Wir verzichten bewusst darauf, weil wir damit unsere Händler umgehen“.

„Wir tun vieles ganz bewusst anders“ erklärt Gameiro. Je weiter sich die Welt um uns herum digitalisiert, desto wichtiger ist für ASA die persönliche Ansprache. Die Verlässlichkeit, die die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist. „Das Unternehmen wurde 1976 gegründet, und der Fachhandel hat mit dafür gesorgt, dass wir als Marke sichtbar wurden,“ fasst Gameiro zusammen.


Ein klares Bekenntnis zum Handel, das das Unternehmen auch lebt. Dennoch, die Absatzkanäle heute sind vielfältiger geworden, und das nutzt ASA auch selbstverständlich. Catrin Schubkegel erklärt, dass der eigene Online-Shop dem Unternehmen die Möglichkeit gebe, zu zeigen, was ASA alles kann, für was die Marke steht. Betont aber, dass man keine Konkurrenz zum Handel wolle – so werden Aktionen dem Handel vor dem Online-Start angeboten. Neben dem Fachhandel spielt der Absatzkanal Gastronomie eine wichtige Rolle. Aktiv ist man zudem bei Fluglinien und Catering-Unternehmen, da profitiere man gerade von den großen Sport-Events, die dieses Jahr stattfinden. Alles in allem ist man bei ASA mit diesem Jahr zufrieden, trotz der mangelnden Frequenz im Handel. Das Motto „simple things are beautiful“ funktioniert also nach wie vor ausgezeichnet.



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