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  • AutorenbildChristine Dicker

Das steckt hinter dem Energy Score von Elo

Aktualisiert: 2. Aug. 2023

- HINTERGRUND -

 

Beim Kühlschrank schauen wir darauf, dass er einen niedrigen Stromverbrauch hat. Wie hoch der liegt, das erkennen wir am Energieeffizienzlabel. Und genau so ein Label hat Elo in diesem Frühjahr für Kochtöpfe vorgestellt: Den Energy Score. Damit will das Spabrückener Unternehmen zeigen, dass sich mit dem richtigen Topf durchaus einiges an Energie sparen lässt. Sandra Fischer, bei Elo für das Marketing verantwortlich, hat mir erklärt, welche Kriterien beim Energy Score eine Rolle spielen.


tischgespraech.de: Frau Fischer, Elo hat in diesem Frühjahr den Elo Energy Score vorgestellt. Der soll energieeffizientes Kochen möglich machen. Wie kommt der Score an? Ist er ein Verkaufsargument pro Elo?

Sandra Fischer: Der Elo Energy-Score kommt bei unseren Kunden super an, die Kunden sind begeistert, letztendlich ist der Elo Energy Score dafür da, dass der Konsument zu einem Produkt unter dem Gesichtspunkt Energieverbrauch, raten kann.


tischgespraech.de: Wer ein Kochgeschirr kauft, der kann auf einiges achten, um zukünftig Energie zu sparen. Erklären Sie doch bitte, was alles eine Rolle spielt.

Sandra Fischer: Einerseits spielt das verwendete Material wie Edelstahl, Aluguss oder Aluminium eine wichtige Rolle, andererseits auch die Wand- und Bodenstärke des Kochgeschirrs.

Das richtige Kochverhalten am Herd spielt natürlich auch eine große Rolle um Energie zu sparen, deshalb geben wir unseren Konsumenten folgende Energiespartipps mit auf den Weg:

• Einen Kochtopf wählen, dessen Größe der Menge der Speisen entspricht. Mit einem zu großen oder zu hohen Kochtopf geht durch die Abstrahlung viel Wärme verloren.

• Mit Wasserdampf garen: Wird weniger Wasser zum Kochen verwendet, lässt sich Energie sparen. Ein bis zwei Zentimeter Wasser reichen, um Kartoffeln, Eier oder Gemüse im Dampf zu garen.

• Keine Kochtöpfe mit nassen Boden auf den Herd stellen. Der Dampf, der sich zwischen Topfboden und Herdplatte bildet, verhindert eine gute Wärmeleitung.

• Der Topfboden muss mit der Größe der Herdplatte oder des Kochfeldes übereinstimmen.

• Erhitzen der Speisen nur bis knapp unter den Siedepunkt. Dann ist nämlich die maximale Temperatur erreicht, und alle zusätzliche Energie, die man dem Kochtopf zuführt, beschleunigt nicht den Kochvorgang, sondern führt lediglich dazu, dass Flüssigkeiten verdampfen.

• Immer einen Deckel zum Kochen verwenden. Ohne Deckel benötigt man ungefähr dreimal so viel Energie.

• Bei einem Elektroherd/Induktionsherd lohnt es sich immer, die Herdplatten, nachdem die Siedetemperatur erreicht wurde, herunterzuschalten und einige Minuten vor Ende der Kochzeit auszuschalten. Mit der Restwärme kann der Kochvorgang ohne Energieverbrauch eine Zeit lang fortgesetzt werden. Zu finden sind die Energiespartipps auf unserer Homepage: https://www.Elo.de/de/Elo-erleben/energieeffizient-kochen-mit-Elo

Eine Kampagne auf unseren Socialmedia Kanälen wird ebenso demnächst zu finden sein.

tischgespraech.de: Wie kamen Sie auf die Idee? Sie haben ja ein Institut eingeschaltet, welches für Elo den Test durchgeführt hat. Also einigen Aufwand betrieben. Wie ist die QIMA vorgegangen?

Sandra Fischer: Auf das Kochen entfallen, laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, rund elf Prozent der jährlichen Stromkosten in einem durchschnittlichen Dreipersonenhaushalt. Das ist ebenso viel wie der Bedarf von Kühl- und Gefrierschränken. Ein Energiesparlable ist für Elektrogeräte in der EU verpflichtend. Für Kochgeschirr ist dies allerdings noch nicht der Fall, doch auch das verwendete Kochgeschirr hat Einfluss auf den Energieverbrauch am Herd.


Das Prüfinstitut QIMA (https://qima.de.com) hat in unserem Auftrag das Aufheizverhalten und die Restwärme von Fleischtöpfen mit einem Durchmesser von 20 cm und Kochtöpfen mit einem Durchmesser von 24 cm getestet. Dafür wurden zwei Liter Wasser auf einer Induktionsplatte mit 2000 kWh von 20 °C auf 95 °C erhitzt.


Untersucht wurden die Aufheizzeit: Wie viele Minuten/Sekunden benötigen die Töpfe mit aufgelegtem Deckel, um zwei Liter Wasser auf einem Induktionsherd von 20 °C auf 95 °C zu erhitzen? Weiterhin die Restwärme: Wie lange (Minuten) halten die Töpfe mit aufgelegtem Deckel die Wärme bei einer Raumtemperatur von 20 °C bis sie von 95 °C auf 70 °C abgekühlt sind?

Bei einem Elektroherd lohnt es sich immer, die Herdplatte einige Minuten vor Ende der Kochzeit auszuschalten, weil mit der Restwärme (> 70 °C) der Kochvorgang ohne Energieverbrauch eine Zeit lang fortgesetzt werden kann. Je länger der Topf die Wärme hält, desto mehr kann man die Energiezufuhr am Herd reduzieren und Energie sparen. Anhand der Energiekosten für die Aufheizzeiten und der Summe für die Energieersparnis bei Nutzung der Restwärme, haben wir die Energieeffizienzklassen ermittelt und bewertet.


Wir erhitzen das Wasser auf 95 °C und nicht auf 100 °C, weil der Siedepunkt in den Bergen niedriger ist. Wir haben zwar gelernt: Wasser siedet bei 100°C – doch das gilt nur bei Normaldruck auf Meereshöhe. Die Gesetze der Physik sagen: Je niedriger der Außendruck, desto niedriger auch die Siedetemperatur. Und da gilt die Faustregel: Pro 300 Meter Höhe sinkt der Siedepunkt um ein Grad. Auf 1.500 Metern Höhe macht das schon etwas mehr als 5 Grad aus. Das Wasser kocht dann schon bei 95 °C und nicht erst bei 100 °C. (Quelle: https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/kocht-wasser-in-den-bergen-schneller-100.html.)


Die Restwärme von 70 °C haben wir gewählt, weil z. B. Fleisch auch noch bei 70 °C weiter gart und das Kollagen des festen Bindegewebes sowie Sehnen und andere feste Fasern in Gelatine verwandelt wird. (Quelle: https://haushaltsapparate.net/niedertemperaturgaren-so-wird-fleisch-garantiert-zart-und-saftig/)

Folgende Faktoren haben bei der Bewertung eine Rolle gespielt: Ausgangspunkt: Ein Induktionsherd mit 2000 kWh verursacht bei 60 Minuten Kochzeit durchschnittlich ca. 0,80 €/Stunde an Energiekosten. Somit kostet eine Minute Kochzeit auf dem Induktionsherd ca. 0,013 € bei einer Preisannahme von 0,40 €/kWh (Energiepreisbremse).

Aufheizzeit x 0,013 € = Kosten für die Aufheizzeit Restwärme x 0,013 € = Energieersparnis während der Nutzung der Restwärme Kosten der Aufheizzeit minus Summe der Energieersparnis ergibt den Faktor für die Einstufung:

Ab 0,55 € = A Ab 0,45 € = B Ab 0,35 € = C Ab 0,25 € = D Ab 0,20 € = E Ab 0,15 € = F Ab 0,10 € = G

tischgespraech.de: Das Thema ist ja schon sehr komplex – wie kommunizieren Sie das zum Handel und zum Endkonsumierenden, damit alle das verstehen?

Sandra Fischer: Kommuniziert wird das Thema über Regaldisplays am POS sowie über Flyer, die am POS erhältlich sein werden, über Socialmedia und auf unserer Webseite. Unsere Produktverpackungen werden auch mit dem Energy-Score Lable ausgestattet zusätzlich mit einem QR-Code versehen, der zu unserer Webseite mit Infos zum Testverfahren, Testergebnissen und Energiespartipps führt https://www.Elo.de/de/Elo-erleben/energieeffizient-kochen-mit-Elo.

tischgespraech.de: Gibt es auch spezielle Schulungen für den Handel?

Sandra Fischer: Generell bieten wir regelmäßig Produktschulungen für den Handel an und da wird das Thema „Energy-Score“ auch mit geschult.


tischgespraech.de: Trägt der Score dazu bei, dass Sie Marktanteile dazu gewinnen?

Sandra Fischer: Wir hoffen, wie bei all unseren Projekten, dadurch Marktanteile dazu gewinnen zu können. Ziel ist aber auch das die ganze Branche mitmacht und sich das Label in der Branche durchsetzt um für mehr Transparenz bezüglich des Energieverbrauchs beim Kochen zu sorgen. Denn solange die Verbraucher nicht am Produkt erkennen können, wie energieintensiv der Gebrauch ist, können sie keine klimafreundliche Kaufentscheidung treffen.


tischgespraech.de: Was tut Elo noch zum Thema Nachhaltigkeit?

Sandra Fischer: Wir minimieren den Einsatz von Kunststoffen bei unseren Verpackungen und setzten vermehrt Verpackungen aus Karton ein.


Unsere Urban Native Bratpfanne besteht aus 100% Recycelten Aluminium.

Grundsätzlich ist ein Teilbereich bzw. Prozentanteil des Rohmaterials unserer Produkte aus Recyceltem Edelstahl oder Aluminium.


Damit der Recyclingkreislauf niemals endet empfehlen wir unseren Konsumenten in der Bedienungsanleitung ihr altes Kochgeschirr der Wertstoffsammlung zurück zu führen:„Entsorgungshinweise: Zur Entsorgung der Verpackungsmaterialien und Altgeräte gibt es ein öffentliches Rücknahmesystem. Weitere Informationen zu Adressen und Öffnungszeiten erhalten Sie bei Ihrer kommunalen Verwaltung oder der Verbraucherzentrale.“


tischgespraech.de: Frau Fischer vielen Dank für das Gespräch!



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