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  • AutorenbildHartmut Kamphausen

Gemeinsam kochen – direkt am Tisch bitte

- HINTERGRUND -

 

Nach dem Grillen ist vor dem Grillen ... ist ja klar. Aber je herbstlicher und je kälter es draußen wird, desto mehr tauchen die Vorzüge einer gemütlichen Kochrunde drinnen am heimischen Tisch am Genießerhorizont auf. Und der Möglichkeiten des Kochens am Tisch gibt es viele. Wir stellen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – unterschiedliche Arten und Gerätschaften dieser kommunikativen Art zu genießen nachfolgend vor.


Unschlagbare Vorteile des Kochens am Tisch sind: Der Experimentierfreude mit unterschiedlichsten Zutaten sind keine Grenzen gesetzt, keiner steht stundenlang alleine in der Küche oder muss die Tafelrunde zwischendurch verlassen. Und auch das Gelingen der kulinarischen Köstlichkeiten ist stets eine gesellige Koproduktion.


Fonduevarianten

War ursprünglich mit dem Wort Fondue – französisch: geschmolzen – lediglich das Käsefondue gemeint, in dem man Käse zusammen mit anderen Zutaten zum Schmelzen bringt und in diese geschmolzene Käsemasse dann auf Gabeln aufgespießte Brotstücke oder blanchiertes Gemüse eintaucht, um sie dann genussvoll zu verspeisen, ist heutzutage der Begriff des Fondues weiter gefasst.

Mit dem Wort Fondue – französisch: geschmolzen – war ursprünglich lediglich das Käsefondue gemeint. Foto: Pixabay

Unter Fondue allgemein versteht man die Zubereitungsart am Tisch, bei der man liebevoll zusammengestellte Zutaten in heiße Flüssigkeit wie Fleisch-/Gemüsebrühe oder Fett taucht und darin gart. Das Brühefondue wird nach seiner ursprünglichen Herkunft Asien auch Fondue Chinoise genannt, das Fettfondue nach seiner Herkunft Burgund auch Fondue bourguignonne. Ob man die Zutaten in Brühe gart oder in Fett brät bzw. frittiert, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, möglicherweise auch eine Frage des persönlichen Ernährungsbewusstseins. Oft kommen in größeren Runden auch mehrere Fonduetöpfe mit Fett oder Brühe zum Einsatz, so ist für jeden und jede das Passende dabei.


Das japanische Shabu Shabu ist eine weitere Brühefonduevariante, bei dem hauchzart geschnittene Rindfleischscheiben (meist Filet) oder weniger traditionell dann andere Fleisch-, Fisch- oder Gemüsescheiben sowie Tofu in einem kleinen gusseisernen Topf bei Tisch gegart werden. Das Wort Shabu Shabu leitet sich von dem Geräusch ab, das während der Zubereitung entsteht und heißt übersetzt so etwas wie “Blubb-Blubb”. Die jahrhundertealte Idee, die Zutaten papierdünn zu schneiden, hat einen ganz praktischen Hintergrund. So wird alles schnell gar und wertvolle Brennstoffe wurden gespart.


Eine weitere Variante des Brühefondues kann man in dem sogenannten Mongolentopf zubereiten. Der Mongolentopf stammt wie der Name nahelegt ursprünglich aus der Mongolei und dem Norden Chinas. Auch für diese Variante des Kochens am Tisch versammelt man sich rund um den Topf, der oft aus Edelstahl ist, und hält ähnlich wie bei den anderen Fonduevarianten mit Essstäbchen beliebig zusammengestellte Leckereien in den Sud. Wurde der Mongolentopf – mit seinem charakteristischen Mittelkamin – früher mit Kohle aufgeheizt, werden die hiesigen im Handel erhältlichen Töpfe ebenso wie die oben genannten anderen Fonduetöpfe mit Brennpaste oder Heizschlange erhitzt.


Der Tatarenhut (manchmal auch als Husarenhut bezeichnet) schließlich bietet ebenfalls die Möglichkeit gemeinsam am Tisch zu kochen bzw. eine Art Fondue zu genießen. Das Besondere des Tatarenhuts ist seine Form. Er besteht aus einem Stahlblechkegel, besetzt mit spitzen Stahlzungen, auf die Fleisch- oder Fischstücke gespießt und dann gebraten werden. Der Kegel ist an der Unterseite verbreitert, die dann wieder ein Stück nach oben gezogen wird. So bildet sich eine Saftrinne, in der man erstens Wasser oder Brühe erhitzen kann und in die zweitens der austretende Saft der am Kegel befestigten Fleischstücke hinein rinnt.


Heißer Stein

Im Gegensatz zum Fondue ist es beim heißen Stein möglich, größere Stücke Fleisch oder sogar ganze Fische zu garen. Das Braten auf dem heißen Stein ist kalorienarm, da das Gargut ohne Fett oder Öl auf dem Stein gebraten werden kann. Einfach die Oberfläche des Steins mit Salz bzw. bei Obst mit Zucker bestreuen - und los geht es. Die schmackhaften Röststoffe bilden sich sozusagen von allein und das Innere des Fleischs oder Fischs wird nur langsam und schonend gegart. Und auch auf dem heißen Stein zubereitete Pfannkuchen zaubern ein Lächeln auf die Gesichter aller Schleckermäuler.


Indoor-Grillvarianten

Ähnlich wie bei den unterschiedlichsten Fondues gibt es auch im Bereich des Grillens bei Tisch abwechslungsreiche Varianten. Ein Tischgrill wird meistens elektrisch betrieben – schon allein aus Sicherheitsgründen, aber auch damit es in der Wohnung nicht noch tagelang nach Rauch riecht. Die Nutzung eines Tischgrills ist nahezu selbsterklärend, indoor wie outdoor einfach ein abwechslungsreicher Genuss. Oft werden Tischgrills mit antihaftbeschichteten Platten geboten, so bleibt das Grillgut nicht kleben und löst sich leicht von der Oberfläche.

Auf einem Teppan Yaki Grill dagegen bereitet man die Zutaten auf dem namensgebenden Teppan, einer Edelstahl-Grillplatte, zu. Legendär ist die Virtuosität, mit der japanische Teppan Yaki Köche kulinarische Köstlichkeiten zaubern. Aber auch in westlichen Küchen findet diese Art des Grillens nicht nur bei Tisch zunehmend mehr Anhänger. So sind Teppan Yaki Grills oft auch Bestandteile moderner Herde.


Der Thai Grill ist ebenfalls ein Tischgrill aus Thailand, der optisch mit dem oben beschriebenen Mongolentopf zu vergleichen ist. Anders als der Mongolentopof hat der Thai Grill jedoch eine Grillfläche in seiner Mitte. Das heißt man kann auf dem Thai-Grill sowohl grillen als auch eine Suppe bzw. einen Sud für dünn geschnittene Köstlichkeiten herstellen. Der Experimentierfreude sind damit auch hier keine Grenzen gesetzt. Auch bei einem Thai Grill sollte man allein aus Sicherheitsgründen indoor auf die elektrische Variante und nicht etwa die kohlebeheizte zurückgreifen.


Raclette

Der Begriff Raclette stammt vom französischen racler ab und bedeute schaben oder kratzen. Die Zubereitung eines Raclettes heißt eigentlich nichts anderes als halbfesten Schnittkäse zu schmelzen und mit Brot oder Kartoffeln und heutzutage auch mit weiteren Schmankerln zu reichen. Meinte man früher mit Raclette die – vermutlich auf Almhirten zurückgehende – Tradition, Käse am Feuer bzw. auf einer eigens dafür vorgesehenen Vorrichtung zu schmelzen, nimmt man heute bei Tisch Raclette-Pfännchen, die elektrisch erhitzt werden.


Pizzaofen

Mal eben eine kleine Pizza selbst am Tisch zubereiten – das geht mit einem so genannten Pizzadom herrlich frisch. Der Pizzadom arbeitet wie ein klassischer Pizzaofen, aber in Miniaturausgabe – mit hitzespeichernder Terracottakuppel, in deren kleine Öffnungen Mini-Pizzen geschoben werden können. Ein Spaß für die ganze Familie oder auch im Freundeskreis. Auch der Pizzadom wird elektrisch betrieben. Wie in einem richtigen Pizzaofen werden die kleinen Pizzen bei großer Hitze gebacken und der Belag aus Käse, Gemüse & Co. durch die heiße Luft im Inneren des Doms saftig gegart. Da bleibt es garantiert nicht bei einer Pizza.


Mini-Woks und Pfännchen

So spaßig das gemeinsame Zubereiten und Genießen bei Tisch ist, so schön ist es trotzdem, wenn jeder genau das isst, was ihm schmeckt und was ihm bekommt. Dieser Vorteil, den schon Fondue & Co. bieten, wird durch den Einsatz von Mini-Woks und Pfännchen perfektioniert. Aromen und Geschmacksstoffe verbleiben in den jeweils eigenen Kochutensilien – wer zum Beispiel keinen Knoblauch oder Koriander mag oder lieber rein vegetarisch oder vegan speist, wird sich über diese Art der Individualität freuen. Allen Genießern gemeinsam ist lediglich die elektrische Energiequelle, die am Tisch bereitgestellt wird sowie die Art der vitaminschonenden und relativ fettfreien Zubereitung in Mini-Woks und Pfännchen.


Und am Ende etwas Süßes: ein Schokoladenfondue zum Finale. Foto: Pixabay

Zu guter Letzt

Zu einem Essen in fröhlicher Runde mit viel Zeit gehört oft auch ein Nachtisch dazu. Auch diesen kann man gemeinsam rund um den Tisch sitzend zubereiten. Cold Stone Eis bei Tisch selbst herzustellen ist beispielsweise ein appetitlicher Spaß und hat vielleicht das Zeug dazu, zum neuen Trend zu werden.

Cold Stone Eis wird auf einer zuvor tiefgekühlten Steinplatte mit einer Eisgrundmasse zubereitet. Alle weiteren Zutaten wie Früchte, Kekse, Soßen & Co. kann jeder selbst zusammenstellen und diese Zusammenstellung dann hauchdünn auf die eiskalte Platte aufstreichen und gefrieren lassen. Die so entstehende Eiskombination wird anschließend zu köstlichen Röllchen aufgedreht – die Nachtischfreude ist hier garantiert groß!

Naschkatzen wissen es: Auch ein Schokoladenfondue, in das man frische Obststückchen taucht, ist so ein Nachtisch, der so manch gemütlichen Abend rund um den Tisch perfekt abrundet. Nicht vergessen, die Qualität der Schokolade macht auch hier – wie bei allen Lebensmitteln – den Genuss. Bei einem Schokoladenfondue kann man getrost auf die rechaudbetriebene Kerzenvariante zurückgreifen, das gemütliche Kerzenlicht verbreitet zudem stimmungsvolles Licht in entspannter Runde.


Keine Qual der Wahl

Wer glaubt, für das gemeinsame Kochen bei Tisch jeweils einzelne Geräte erwerben und auch lagern zu müssen, irrt glücklicherweise. Die unterschiedlichen Hersteller stellen sich zunehmend auf den Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher nach Variantenreichtum in der Auswahl, Materialeinsparung und zum Teil begrenzte Platzkapazitäten in den Küchen ein. Das Ergebnis sind ideenreiche Kombigeräte von der bekannten Verbindung von Grill und Raclette oder Heißer Stein und Raclette bis hin zu Grill-Crêpes-Geräten. Wohl bekomm’s.

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