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  • AutorenbildChristine Dicker

Koch mal wieder

Aktualisiert: 7. Mai 2019

- TRENDS -

 

Ohne Kochkultur keine Tischkultur. Und mit der Kochkultur sieht es leider nicht so rosig aus: Nur noch in jedem vierten deutschen Haushalt wird täglich frisch gekocht – vor vier Jahren bereiteten noch 29 % der Haushalte ihr Essen selbst zu (Studie: Consumers Choice '17, von der GfK und der BVE ).


Fast food, Convenience Food und Snacks bestimmen unseren Ernährungsalltag. Mit gravierenden Folgen – 59 % der Männer und 37 % der Frauen in Deutschland sind übergewichtig (DGE aktuell ). Nun ist Selbstgekochtes kein Garant für Normalgewicht. Aber wer selbst kocht, der kann die Zusammensetzung seiner Nahrung selbst bestimmen. Statt Fleisch auf Gemüse setzen, statt fettigen Saucen die leichte Variante wählen. Der amerikanische Arzt Prof. Dr. Valter Longo schreibt in seinem Bestseller „Iss Dich jung“, dass es nicht darum geht, weniger zu essen, sondern mehr – aber eben mehr pflanzliche Ballaststoffe und dafür weniger Proteine und Zucker. Der schnelle Döner und das Stückchen Pizza sind für so eine Ernährungsform nicht geeignet.


Puh, jeden Tag kochen? Dafür habe ich nicht die Zeit. Wirklich? Oder wollen wir uns nicht die Zeit nehmen? Letztlich dreht es sich um 30 Minuten, die wir für das Zubereiten einer gesunden Mahlzeit aufwenden müssen. Kochen muss nicht mehr aufwendig sein. Jamie Oliver – und in Deutschland sein Pendant Tim Mälzer – schwingen bereits seit Jahren den Kochlöffel für das unverkrampfte Kochen. Lieber einmal nicht ganz so perfekt, dafür selbst gekocht. Oliver, der sich in Großbritannien seit Jahren für gesundes Schulessen einsetzt, stellte seine aktuellen Kochbücher nicht nur auf schnelles Zubereiten, sondern auch auf gesunde Zutaten. Mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Ballaststoffen und Eines seiner jüngeren Bücher bietet all denen, die mit wenig Aufwand ein wohlschmeckendes Ergebnis haben wollen, zahlreiche Vorschläge: „5 Zutaten Küche“ lautet der Titel Jedes Rezept kommt tatsächlich mit nur fünf Zutaten aus und ist in der angegebenen Zeit fertiggestellt. Wir haben es ausprobiert – die Zeitangaben stimmen. Außerdem hat es geschmeckt.


Yotam Ottolenghi, ein zweiter britischer Starkoch, der schon immer zahlreiche vegetarische Gerichte in seinem Repertoire hat, nimmt die Idee Olivers mit seinem Kochbuch „Simple“ auf. Die Gerichte hier benötigen ein wenig mehr als fünf Zutaten – für Ottolenghis Maßstäbe sind es aber immer noch wenige – sind aber ebenfalls sehr schnell zuzubereiten. Zwei britische Köche, die einen neuen Trend einleiten und so hoffentlich wieder mehr zu Lust aufs Kochen ermutigen. Und dann klappt es auch wieder mit der Tischkultur. Übrigens, ein Tipp: Mal weniger ins Smartphone schauen, sondern lieber in den Kochtopf.

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