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  • AutorenbildHartmut Kamphausen

„Man muss das jetzt vernünftig machen.“

- HINTERGRUND -

 

Viele (Fach-)Händler suchen aktuell nach Absatzmöglichkeiten an der geschlossenen Ladentür vorbei. Eine Möglichkeit dafür bieten regionale Marktplätze im weltweiten Netz. Über die Möglichkeiten, jetzt schnell und auch langfristig damit Umsatz zu machen, sprachen wir mit Patrick Schulte, dem Initiator und Geschäftsführer von Lozuka.

In drei Regionen läuft der Marktplatz für den regionalen Handel bereits erfolgreich. Zweimal täglich erfolgt die Lieferung der bestellten Ware durch den Lozuka-Bringdienst. Für den Marktplatz in Siegen, der Keimzelle von Lozuka, wurden in der letzten Woche die Zahlen für 2019 veröffentlicht: Mit einem Handelsumsatz von 300.000 Euro mit steigender Tendenz läuft das Projekt stabil. Händler berichten davon, mit Lozuka täglich Umsatz zu generieren. Aktuell bietet Lozuka interessierten Regionen ein Notfallkonzept an. Darin wird die Installation der Marktplatztechnik innerhalb von 24 Stunden für ausgesuchte Sortimentsbereiche kostenfrei freigeschaltet. Die Akquise der Händler vor Ort muss in der Region erfolgen, ebenso die Organisation der Zahlungsabwicklung mit einer örtlichen Bank. Interessierte bzw. dann beteiligte Händler können dadurch sehr schnell online aktiv werden. Ggf. benötigte Lieferfahrzeuge mit Kühlung sind von Lozuka bereits bei einem Hersteller reserviert und innerhalb weniger Tage einsatzbereit. Die Installation kann dann später in einen Regulärbetrieb überführt und auf alle Handelssortimente ausgeweitet werden.

tischgespraech.de: Herr Schulte, stellen Sie eine verstärkte Nutzung von Lozuka durch die KonsumentInnen fest, welche Produktgruppen laufen derzeit besonders gut? Schulte: Das Bestellvolumen hat sich bei Lozuka Siegen verdreifacht und zeigt damit deutlich, dass die KundInnen den Service in diesen Zeiten noch einmal mehr schätzen. Damit lässt sich für viele ganz einfach und praktisch der lokale Handel unterstützen. Bei den Produkten gab es anfangs ein paar Hamsterthemen, aber inzwischen verzeichnen wir eine gleichmäßige Verteilung bei den Bestellungen. Und die Händler sind insgesamt gut lieferfähig. Wir liefern den KundInnen also nicht allein Ware, sondern auch ein gutes Gefühl in Sachen Versorgung und Unterstützung. tischgespraech.de: Welche Vorschriften müssen Sie bei der Warenabholung und Auslieferung beachten, gibt es Beschränkungen? Schulte: Bei der aktuellen Vorgabe der Kontaktreduzierung gelten die Vorschriften, die für die Auslieferung immer gelten. Wir haben uns zusätzlich eigene Regeln gegeben wie das Abstandhalten in den Teams und auch die Clusterung der Teams, damit nicht immer wieder eine neue Durchmischung stattfindet. tischgespraech.de: Wie unterstützen Sie aktuell den stationären Einzelhandel auch über das angestammte Lozuka-Gebiet hinaus? Schulte: Unser System steht, deshalb können wir unser Notfallkonzept anbieten und Regionen, die jetzt mit einem regionalen Marktplatz im Netz starten wollen, innerhalb von 24 Stunden die Strukturen aufbauen. Und dies machen wir für eine begrenzte Zeit auch kostenlos. Derzeit gibt es verschiedene Angebote und Anbieter, die in wenigen Tagen das aufbauen wollen, womit wir drei Jahre beschäftigt waren. Solche Projekte werden meiner Meinung nach vor allem für Frust bei den Beteiligten sorgen, nicht aber für eine dauerhafte Sichtbarkeit im Netz. Lozuka ist jetzt keine Idee mehr, sondern ein Produkt, das funktioniert. tischgespraech.de: Besteht für Fachhändler, die bislang wenig online aktiv waren, überhaupt noch die Möglichkeit, den Anschluss zu halten? Schulte: Meiner Meinung nach ist auch für solche Händler der Zug noch nicht abgefahren. Klar ist aber auch, dass spätestens jetzt der Zeitpunkt für ein Umdenken da ist, ein „weiter so“ ist jetzt ausgeschlossen. Dabei ist es wahrscheinlich weniger effektiv, sich jetzt als Händler alleine auf den Weg zu machen, nicht zuletzt aus Gründen der Sichtbarkeit. Wie auch immer die Aktivitäten aussehen, entscheidend ist, dass sie mit Herzblut umgesetzt werden und dass sie sich an den Wünschen der KonsumentInnen orientieren – online wie offline. tischgespraech.de: Bringt die Corona-Krise einen digitalen Schub für den stationären Handel? Schulte: Die aktuelle Situation gibt eindeutig noch einmal einen Anstoß für den Handel, sich mit dem Thema eCommerce noch intensiver zu beschäftigen und damit dem gesamten Thema einen Schub. Bei aller Notwendigkeit, jetzt schnell zu agieren, sollte man einen intensiveren Verkauf über das Netz trotzdem vernünftig machen und keine überstürzten Aktionen umsetzen und langfristig planen. Gleichzeitig sollten aber auch Markenhersteller ihre Strategien überdenken, wenn sie beispielsweise für ihre Händler Aktivitäten auf Online-Marktplätzen untersagen. Vielleicht ergibt sich, angeregt durch die Situation, auch hier die Bereitschaft, sinnvoll zu differenzieren. Der Fachhandel, der über regionale Marktplätze verkauft, würde davon profitieren. www.lozuka.com



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