top of page
tischgespraech_logo - black.png
instagram-logo (1).png
instagram.png
facebook-logo Kopie.png
facebook.png
linkedin-logo.png
linkedin.png

Prof. Buske: Wir sind zwischenzeitlich dramatisch viel mehr

  • Autorenbild: Christine Dicker
    Christine Dicker
  • 29. Sept.
  • 6 Min. Lesezeit

- HINTERGRUND -

Ganz schön was los im Bayerischen Wald bei Zwiesel Glas. Die Unternehmensgruppe rund um Firmenchef Prof. Andreas Buske wächst und wächst, bringt eine Neuheit nach der anderen auf den Markt. Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres ab Oktober firmiert das Unternehmen zudem noch um und heißt nun Zwiesel Fortessa. Was dahintersteckt, das hat mir Prof. Buske bei meinem Besuch in Zwiesel erzählt.


Prof. Buske, Firmenchef von Zwiesel Fortessa: "Wir verstehen den gedeckten Tisch, wir begreifen Trends."
Prof. Buske, Firmenchef von Zwiesel Fortessa: "Wir verstehen den gedeckten Tisch, wir begreifen Trends."

Hier in Zwiesel hat das Unternehmen seinen Hauptsitz, hier werden Gläser und andere Glasartikel sowohl maschinell als auch per Hand gefertigt, hier gibt es den Werksverkauf und hier ist zudem ein neuer Showroom entstanden, in dem die Zwiesel Fortessa Group alle ihre Marken – das sind neben Zwiesel Glas und Schott Zwiesel noch Fortessa, Eisch und daff – zusammenbringt und seine Kompetenz rund um den gedeckten Tisch beweist. Und in dem unser Gespräch stattfindet.


Aber der Reihe nach. Ab Oktober firmiert die Zwiesel Kristallglas AG als Zwiesel Fortessa AG und zeigt damit, dass man sich nicht mehr allein als Glashersteller, sondern als Komplettanbieter für den gedeckten Tisch versteht. „Für viele sind wir das Unternehmen mit 153 Jahren Glastradition und für diese ist es schwer vorstellbar, dass wir in den USA in allen Bereichen und in den restlichen Weltmärkten zunächst im Professional-Segment auch Konzeptanbieter für Porzellan und Besteck sind. Und dann haben wir noch Eisch und daff im Sortiment – also sagten wir uns, das müssen wir anders transportieren,“ erklärt Prof. Buske. So hat man die beiden Flagship-Marken Zwiesel und Fortessa in den Namen aufgenommen und damit auch die zahlreichen unterschiedlichen Firmierungen abgelegt. Neu ist nicht nur der Firmenname, neu ist auch ein Showroom. „Wir möchten hier Schritt für Schritt ein Leistungszentrum aufbauen, das als Schaufenster unserer Kompetenz für den gedeckten Tisch dient. In diesen Räumen wollen wir gewerblichen wie auch privaten Kunden eine Bühne bieten, die wir dann auch für Weinverkostung und anderes nutzen können.“ Aktuell besteht dieses Leistungszentrum aus einer Ebene, eine weitere, die noch umgebaut wird, soll dazukommen. In den bereits bestehenden Räumen hatte das Unternehmen schon seinen Partnertag mit Sterneköchen und Winzern durchgeführt: „Das war spektakulär. Die saßen hier und sagten: Das war mir gar nicht so bewusst, was Sie alles im Portfolio haben!“, erinnert sich der Firmenchef. „Das ist das, was wir der eigenen Mannschaft und auch unseren Kunden mit auf den Weg geben wollen: Wir sind stolz auf das, was wir im Bereich Glas machen, und das seit vielen Jahren, aber wir sind zwischenzeitlich dramatisch mehr.“


Im neuen Showroom am Firmensitz in Zwiesel zeigt Zwiesel Fortessa seine Kompetenz im Bereich gedeckter Tisch.
Im neuen Showroom am Firmensitz in Zwiesel zeigt Zwiesel Fortessa seine Kompetenz im Bereich gedeckter Tisch.

Zwiesel Fortessa ist laut Prof. Buske eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich des gedeckten Tisches und das gehöre nach außen transportiert. Genau dies soll der Showroom in Zwiesel – wie auch weitere Showrooms weltweit leisten – und gegebenenfalls wolle man irgendwann von hier aus verkaufen. Das sei aber noch Zukunftsmusik. Der Showroom ist derzeit nur für Professional-Kunden geöffnet, private Endkonsumenten können sich aber bereits jetzt einen Eindruck vom Sortiment rund um den gedeckten Tisch im gegenüberliegenden Werksverkauf machen. Dort kann man Besteck, Porzellan, Tischsets und Glasuntersetzer schon jetzt kaufen, mit dem klaren Ziel das Angebot in den kommenden Monaten und Jahren weiter auszubauen.

Ein Blick zurück: 2004 hat Zwiesel Glas Anteile an Fortessa erworben, um den US-Markt aufzubauen. Damals machte Fortessa Tableware Solutions zehn Millionen US-Dollar Umsatz, heute sind es weit über 100 Mio. US Dollar. Die Gruppe selbst erzielte übrigens 2024 einen Umsatz von 214,5 Mio. Euro, 16,7 % davon entfielen auf Deutschland.


Ab Oktober firmiert die Gruppe als Zwiesel Fortessa. Das neue Logo ist bereits im Showroom sichtbar.
Ab Oktober firmiert die Gruppe als Zwiesel Fortessa. Das neue Logo ist bereits im Showroom sichtbar.

„Wir haben mit Bestecken und Porzellan wirklich ein starkes Wachstum hingelegt und haben uns irgendwann die Frage gestellt – warum distribuieren wir das Porzellan und die Bestecke nicht auch in Europa? Während der Corona-Phase haben wir angefangen, Personal für diesen Schritt zu rekrutieren. Wir konnten Menschen gewinnen, die viel Porzellanerfahrung haben und haben 2022 das Konzept United Tables by Zwiesel aufgesetzt, das Komplettlösungen für den gedeckten Tisch im Profibereich liefert.“ Den europäischen Markt geht Zwiesel Fortessa in zwei Stufen an: In der ersten Phase hat man die Gastronomie aufgerollt. Dort fühlte man sich schneller zuhause, auch weil man keine Verpackungs- und keine Handelskonzepte brauche, erklärt Prof. Buske das Vorgehen. „Wenn wir dort erfolgreich sind, dann gehen wir in das Endkonsumentengeschäft.“ Das „wenn“ ist eigentlich schon Makulatur, denn wie Prof. Buske weiter ausführt, habe man bereits mit United Tables sehr große Erfolge, liefere in mehr als 70 Länder Bestecke und Porzellan. Und so ist geplant, ab Frühjahr 2027 einen breiten Auftritt auf der Retail-Seite zu starten. Dann stehe auch das Handelskonzept.


Ich frage Prof. Buske, warum seiner Meinung nach der Handel das Angebot von Zwiesel Fortessa annehmen werde. Schließlich gebe es im Bereich Porzellan und Bestecke genug Anbieter? „Erstens verstehen wir den gedeckten Tisch, wir begreifen Trends – und sind als erfahrener Markenanbieter im B2B- und B2C-Segement häufig auch viel schneller in der Umsetzung. Wir können mit unserem eigenen Sortiment ganze Konzepte aus der Profiwelt heraus auf die private Welt übertragen. Wir verstehen diejenigen, die genießen und Freude am Essen haben, zuhause auch ein wunderbarer Gastgeber sein wollen. Und zweitens ist es für viele Handelspartner leichter, alles aus einer Hand zu kaufen. Wir bieten für die unterschiedlichsten Kundengruppen die passenden Konzepte. Dieser One-Stop-Shop macht es für den Partner einfacher. Letzter Punkt: Wir wissen, wie man Premium-Marken in unterschiedlichen PoS-Situationen gemeinsam mit den Handelspartnern ausrollt. Das ist uns bereits 2020 beim Re-Branding der Marke Zwiesel Glas sehr erfolgreich gelungen, für uns ein wertvoller Erfahrungsschatz für den nun anstehenden Schritt.“


Geschirr, Gläser, Bestecke, Tischsets und Accessoires - alles aus einer Hand von Zwiesel Fortessa.
Geschirr, Gläser, Bestecke, Tischsets und Accessoires - alles aus einer Hand von Zwiesel Fortessa.

Überzeugende Argumente, und jetzt kommt der Showroom zum Einsatz: Auf dem Tisch, an dem wir sitzen, sind ganz unterschiedliche Settings eingedeckt. Da steht ein Gedeck aus Fine Bone China neben einem aus Feinsteinzeug. Ein klassischer Aufbau von Platzset, Platzsteller und Essteller neben einem Arrangement für vielerlei Dipps und Snacks. Dazu die entsprechenden Messer, Gabeln, Löffel. Zwischendrin veredelte Schalen aus mundgeblasenem Glas von Eisch oder mit 24-karätigem Echtgold beschichtete Espressobecher aus deren Programm. Die verschiedenen Glasserien von Zwiesel Glas und Schott Zwiesel sind natürlich auch dabei. Und trotzdem alles so unterschiedlich ist, passt es zusammen. Wirkt der ganze gedeckte Tisch sehr harmonisch, sehr ausgewogen. Alle Artikel lassen sich miteinander kombinieren, je nach Anlass und Geschmack. „Wir schreiben nicht vor, wie das zu geschehen hat, wir bieten lediglich Optionen,“ bringt es Prof. Buske auf den Punkt.


Nun hat Zwiesel Fortessa in den vergangenen Jahren einige Unternehmen dazu gekauft, wie kürzlich eben die Glashütte Valentin Eisch. Ich frage Prof. Buske, ob weitere Käufe geplant sind. „Wir werden unseren Wachstumskurs konsequent fortsetzen. Wir wollen es aber auch immer richtig machen. So haben wir das auch bei daff gemacht, die Marke von einer reinen Retail-Brand tatsächlich sehr erfolgreich auf die Gastronomieebene gezogen. Kurz vor dem 80. Jubiläum der Marke (2026), haben wir auch mit der Familie Eisch einen sehr vertrauensvollen positiven Weg gefunden, die Zukunft gemeinsam zu gehen. Das freut mich natürlich ganz besonders weil das Unternehmen ein Stück Glasmachertradition aus dem Bayerischen Wald ist. Und weil es eine gute Ergänzung ist, im Bereich Glasveredelung, im Luxus-Segment und als Alleinstellungsmerkmal. Wir haben fest vor, das weiter auszubauen. Eisch steht für absolute Hochwertigkeit im Bereich der handveredelten Gläser, die wir bis dato noch nicht abgedeckt hatten.“


Prof. Buske erklärt noch einmal, was das von Zwiesel Fortessa verfolgte Konzept von anderen unterscheidet: Es gehe um die Gastlichkeit, um die Freude an der Gemeinsamkeit. „Wir wollen die Frage beantworten, welche Themen Gastgeber weltweit bewegen und das sowohl im professionellen als zukünftig auch im privaten Bereich. Diese Themen versuchen wir zu bespielen und geben entsprechend Anregungen.“ Bei diesem Ansatz ist nicht mehr unbedingt der Preis der einzelnen Produkte kaufentscheidend. Und darum findet man auf der Website des Unternehmens Trends und Anregungen rund um die Gastlichkeit. Welche Konzepte und welche Getränke angesagt sind und wie sich diese umsetzen lassen. „Hier sind wir sehr aktiv und bringen Zwiesel Fortessa immer weiter in Richtung eines Lösungsanbieters. Im besten Fall wollen wir Inspirationen für In-Themen geben. Für Gastgeber, die ihre Gäste überraschen wollen.“


Für den Start im Handel heißt das, dass es entsprechende Konzepte für die Umsetzung geben müsse, und genau an deren Erstellung arbeitet Zwiesel Fortessa für den großen Auftritt rund um die Ambiente 2027. „In der Gastronomie tun wir uns ein Stückchen leichter, solche Themen auszurollen. Im Handel ist es anders, da brauchen wir andere Konzepte, an denen wir mit Hochdruck arbeiten.“


Strategie ist bei Zwiesel Fortessa ein ganz großes Thema, das mit viel Akribie und auf lange Sicht angegangen wird, kein Wunder, gehört dieser Bereich auch zum Vorlesungsprogramm von Prof. Buske, der an der Technischen Hochschule Deggendorf lehrt. Am Ende dieses Prozesses wird definiert, wo man als Unternehmen stehen will und gehe von da aus in klare Akquisitions- und Veränderungsprozesse hinein. So entwickle man sich konsequent weiter. „Ich habe nach wie vor Freude am gedeckten Tisch und wir möchten auch noch in der Zukunft einen Beitrag zur Tischkultur, zur Gastlichkeit und zum Genuss leisten. Wir wollen das auch konsequent über die verschiedenen Ebenen gestalten und haben da noch einiges vor.“ Denn Tischkultur verändere sich ständig und man müsse sich den unterschiedlichen Erwartungshaltungen anpassen. Es bleibt also spannend in Zwiesel.



Kommentare


Jeden Dienstag alles erfahren, was in der Branche passiert. Wenn Sie auch mitreden wollen, dann hier clicken... 

instagram-logo Kopie.png
linkedin_logo Kopie.png
facebook-logo Kopie.png

Impressum | Datenschutz  | AGB  | Mediadaten

bottom of page