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  • AutorenbildChristine Dicker

Zurück aus Frankfurt – erste Eindrücke von der Ambiente

- TRENDS -

 

Home of Consumer Goods, die zweite. Das Messetrio Ambiente, Christmasworld und Creativeworld konnte 2024 noch einmal zulegen, zumindest was die Ausstellerzahl betraf: 4.928 Aussteller (2023: 4.561) zeigten auf dem voll ausgebuchten Frankfurter Messegelände ihr Angebot. Imposante Zahlen – ich war vier Tage in Frankfurt unterwegs, habe 37 km zu Fuß zurückgelegt und viel Eindrücke gesammelt.


Viel los war Ende Januar auf der Home of Consumer Goods. 140.000 Menschen besuchten die Ambiente, die Christmasworld und die Creative World.

Mit mir waren noch 140.000 Menschen auf der Messe unterwegs – das waren 14.000 weniger als im Vorjahr. Aber 2023 freute sich eben noch jeder, endlich wieder auf eine Messe gehen zu können. Mittlerweile ist wieder „Normalität“ eingekehrt. Zudem hat gerade der Januar uns allen mit der TrendSet, der Nordtstil, der EK Live und den vielen internationalen Veranstaltungen zahlreiche Möglichkeiten geboten und uns auch einiges abverlangt. Das alles – und auch der Bahnstreik – erklärt vielleicht den Rückgang der deutschen Besucher von 33 auf 30,4 % zur diesjährigen Ambiente.


Die Neuaufplanung des Messegeländes zur Premiere in 2023 hat sich etabliert, ich habe mich dieses Mal ohne Probleme gut zurechtgefunden. Aber auch viele Menschen bemerkt, die ein wenig hilflos wirkten, überlegten, wo denn was ist. Doch das sind eben die Tücken eines jeden Messegeländes. Die Startschwierigkeiten nach der Pandemie haben sich ebenfalls gelegt, Stichwort Sauberkeit. Stattdessen Partystimmung, mit Livemusik, auch das Verteilen von Wasserflaschen sowie dem Feierabend-Bier ist eine schöne Idee der Veranstalter.

Mein einziger Kritikpunkt: So schön auch so eine Megaveranstaltung von den Zahlen her ist, so anstrengend ist sie für alle Beteiligten. Es wollen ja nicht nur jeden Tag sehr viele Besucherinnen und Besucher auf die Messe, auch die Aussteller sind unterwegs. Kurzum, es ist viel los auf den Straßen (besonders wenn die Bahn streikt), in den öffentlichen Verkehrsmitteln, in den Hotels und in den Restaurants. Und an den Eingängen zur Messe. Entspannt geht anders. Das ist aber nur eine sehr persönliche Anmerkung…

Mir hat die Messe dennoch richtig Spaß gemacht. Denn es gab viele neue Produkte zu sehen – wie schon auf den Messen vorher. Das war 2023 noch ein wenig anders, da haben sich viele noch nicht so richtig getraut. Auch die Gespräche auf der Messe mit den Unternehmen, den Verbänden und den Händlern, die ich immer wieder getroffen habe, haben Spaß gemacht. Wobei auch besorgte Stimmen laut wurden, mit viel Kritik an den Energiepreisen, der zunehmenden Bürokratie.


Zurück aber zu den Neuheiten. Wie im Vorjahr habe ich mit rund 60 Unternehmen gesprochen, im Vorübergehen auch viele Eindrücke aufgesogen und so versucht mir ein Bild zu machen. So viel vorweg, es tut sich einiges, sowohl beim Kochen, beim Wohnen und beim Schenken. Und auch auf dem Tisch.


Nachdem viele Jahre auf dem gedeckten Tisch das meist farbige Feinsteinzeug dominierte, gibt es nun wieder einen Trend hin zum Porzellan. Der steht unter anderem für eine neue Eleganz, aber keine überkandidelte, sondern, so hat es Nuno Gameiro von ASA Selection formuliert, für eine Casual Eleganz. In zarten Farben, mit reliefartigen Dekoren, mit klaren, starken Motiven, mit einem feinen Scherben.

Wobei wir bei den Farben wären – in den Tagen nach der Ambiente haben viele Händler auf Instagram gepostet, was sie in Frankfurt geordert haben. Da war ganz viel Farbe dabei – von der gab es in Frankfurt reichlich: Entweder die nordisch kühle Farbpalette, knalliges Orange und Gelb ist auch ein Thema, und natürlich auch poppig starke Farben wie bei Koziol auf der Tasche. Nicht zu vergessen die sanften Töne rund um Peach Fuzz & Co., die für unsere Sehnsucht nach Geborgenheit stehen.

Aber aufgepasst, zu fade sollte es nicht werden, sonst gibt es einen Bore-Out beim Wohnen. Den Begriff hat vor kurzem die Interior-Designerin Katja Steilemann in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung verwendet, und der hat sich bei mir eingeprägt. Wenn es um Farbe geht, dann darf auch Schwarz nicht fehlen, das ist gerade im Küchenbereich nach wie vor ein starker Player, gerne auch kombiniert mit Weiß. Auch Edelstahl scheint wieder zu kommen. Aber das muss man beobachten.

A propos Küche… Vergangenes Jahr war PFAS zwar auch schon ein Thema, aber eines, das viele noch nicht bespielten. Das hat sich dieses Jahr geändert. Daran kommt jetzt niemand mehr vorbei. Was auch dazu führt, dass wieder andere Materialien wie Gusseisen (bei Fissler) oder Stahl (bei Woll) stärker kommen. Und Töpfe machen sich fein: Leuchtet ein, wer eine offene Küche hat, der setzt auf ein Equipment, das sich sehen lassen kann.


Das gilt natürlich auch für die Elektrokleingeräte – was für ein Wort für all die wunderbaren Helfer, für die Kaffeemaschinen, die Allesschneider, die Backöfen, die Waffeleisen und und und. Und natürlich auch die Heißluftfritteusen, die sich als unentbehrliche Geräte etabliert haben. Der Hype darum scheint gerade ein wenig abzukühlen, stattdessen kommen immer mehr Geräte auf den Markt, die mehrere Funktionen in einem haben: Mit denen kann man grillen, backen und airfryen. Spart Platz, und das ist ja das Thema schlechthin.


Wie auch die Nachhaltigkeit, die thematisiere ich hier übrigens an dieser Stelle nicht explizit, die gehört einfach dazu. Vom Verpackungsdesign über recyceltes Material bis hin zum Bäumepflanzen – das Bewusstsein ist da.


Auf der Ambiente spielen die Themen Kochen und gedeckter Tisch eine große Rolle, das war schon immer so. Aber natürlich gab es auch in den anderen Bereichen der Messe viel Neues zu sehen. Die schönen Dinge rund ums Wohnen und Schenken setzen auf Farbe (siehe oben) und Nachhaltigkeit, auf draußen sein (zum Beispiel bei Blomus) oder aufs unterwegs sein (Troika). Bei dem Frankfurter Unternehmen Nuuna zum Beispiel sind die Einbände der Notizbücher aus recyceltem Jeansstoff, Koziol feiert seine Ikone die Tasche in leuchtenden Farben, oder die Hoptimisten kommen in soften Tönen.


Viele Themen, viele Neuheiten. Eine erste, sehr subjektive Zusammenfassung heute in diesem Artikel, bald folgt mehr. Versprochen...



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