Christine Dicker
Interview mit Constantin Langholz-Baikousis von Ankorstore
- HINTERGRUND -

Fast 30.000 Marken, etwa zwei Millionen Produkte, ein Mindestbestellwert von 100 € und ein kostenloser Versand bei Mehrmarkenbestellungen – all das bietet Ankorstore den Händlern. Klingt gut. Aber funktioniert das auch? Constantin Langholz-Baikousis, General Manager Ankorstore für die DACH-Region, hat tischgespraech.de ein wenig über den Marktplatz erzählt.
tischgespraech.de: Herr Langholz-Baikousis, Ziel von Ankorstore ist es, durch kleine Marken wieder mehr Vielfalt in den Handel zu bringen. Das klingt sehr gut. Wie wird denn in Deutschland das Angebot angenommen? Das heißt, wie viele Händler nutzen Ankorstore seit seinem Start 2020 in Deutschland?
Constantin Langholz-Baikousis: Wir haben in Deutschland mittlerweile knapp 25.000 Händler, die unsere Plattform nutzen. Das ist bereits ein enormes Wachstum im Vergleich zu unseren Anfängen mit Ankorstore in Deutschland in 2021 - aber es bleibt weiterhin sehr viel zu tun, denn der Markt ist enorm groß und wir haben den Anspruch, die Vorteile unserer Plattform möglichst vielen Händlern zu bieten.
tischgespraech.de: Sechs Bereiche – Neuheiten, Baby & Kids, Haus & Küche, Kosmetik & Wellness, Lebensmittel & Getränke sowie Mode & Accessoires stehen zur Auswahl. In welchem Bereich wird am meisten geordert?
Constantin Langholz-Baikousis: Die Kategorien Lebensmittel & Getränke sowie Haus & Küche sind derzeit über alle Märkte hinweg die stärksten Kategorien. Aber auch Kosmetik und Kids wächst aktuell sehr stark.
tischgespraech.de: Nun gibt es ja neben Ankorstore auch noch faire.com und Orderchamp – warum soll ein Händler bei Ihnen bestellen? Und was machen Sie besser?
Constantin Langholz-Baikousis: Ankorstore bietet die größte Vielfalt europäischer Marken und Produkte im Vergleich zu Faire, die aus den USA stammen, und Orderchamp, die in den Niederlanden angesiedelt sind. Natürlich gibt es aber auch im Angebot Überschneidungen. Letztendlich geht es uns darum, Händlern und Marken den bestmöglichen Service zu bieten. Das funktioniert für uns am besten damit, so nah wie möglich am Kunden zu sein. Deshalb hat sich Ankorstore sehr gezielt dazu entschieden, eigene Teams in den verschiedenen Märkten aufzubauen. Wir stellen damit sicher, dass deutsche Händler auch mit einem deutschen Team interagieren können, die die Probleme und Anforderungen aber auch die Mentalität und Vorlieben besser einschätzen können.
tischgespraech.de: Sie versprechen, dass die Lieferung innerhalb von 48 Stunden, bzw. maximal bis zu zehn Tagen erfolgt. Klappt das immer? Gerade jetzt? Wie handhabt das zum Beispiel eine kleine Marke, die plötzlich überrollt wird?
Constantin Langholz-Baikousis: Das sind schon Versprechen, die gehalten werden. Natürlich kann es immer mal vorkommen, dass eine kleinere Marke von ihrem eigenen Erfolg überrollt wird und es dann mal kurzfristig zu Engpässen kommt. Aber ehrlicherweise kann man sich doch da für kleine Marken eher freuen. Unsere Händler sind Liebhaber von Produkten und Geschichten, sie verkaufen nicht nur Produkte. Wenn die Geschichte einer Marke dann so schön und erfolgreich ist, dann haben Händler bei kurzfristigen Engpässen auch Verständnis. Insgesamt muss man betonen, dass auch kleine Marken sehr professionell arbeiten - zusätzlich beobachten wir natürlich die Qualität der Marken konstant und versuchen Marken dabei zu unterstützen die Erwartungen der Händler so gut wie möglich zu erfüllen
tischgespraech.de: Haben Sie ein eigenes Lager oder erfolgt die Lieferung immer direkt über den Lieferanten?
Constantin Langholz-Baikousis: Die Lieferung erfolgt über die Marke. Allerdings können unsere Marken die vorteilhaften Konditionen und die einfache Handhabung des Versands über die Ankorstore Versandkonditionen wahrnehmen.
tischgespraech.de: Was muss eine Marke haben, damit sie sich für Ankorstore qualifiziert? Wo finden Sie solche Marken oder kommen die Marken auf Sie zu? Wird die Marke auch in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Lieferfähigkeit geprüft?
Constantin Langholz-Baikousis: Ankorstore ist vor allem immer auf der Suche nach besonderen Marken. Das kann die kleine handgemachte Seife aus der Provence sein oder aber auch eine bereits sehr erfolgreiche Marke wie Pink Stories, die übrigens eine der Marken ist, die mit Ankorstore ihren Umsatz deutlich steigern konnte. Wir fokussieren ganz klar Marken, die nicht hauptsächlich auf Amazon verkaufen. Wir haben auch Teams, die gewisse Marken gezielt ansprechen. Mit der steigenden Bekanntheit von Ankorstore kommen natürlich immer mehr Marken direkt auf uns zu und möchten mit uns zusammenarbeiten. Das freut uns sehr. Der Fokus bei uns ist immer ganz klar: wir suchen Marken, die das Bedürfnis unserer Einzelhändler nach spannenden, qualitativen Produkten und tollen Geschichten abdecken.
tischgespraech.de: In den vergangenen beiden Jahren fanden kaum Messen statt, man hat Produkte meist nur digital gesehen. Dabei ist es so wichtig, diese auch in die Hand zu nehmen. Wie lösen Sie das? Wo kann der Handel Ihr Sortiment anfassen?
Constantin Langholz-Baikousis: Sie haben absolut Recht, das ist gerade bei bestimmten Produkten besonders bedeutsam. Durch unseren geringen Mindestbestellwert können Einzelhändler besonders einfach und risikolos neue Produkte und Marken direkt vor Ort ausprobieren. Zusätzlich hatten wir im Mai unser erstes großes Event in Berlin, die Ankordays. Während den Ankordays haben wir an drei Tagen einen Erlebnisraum geschaffen, mit Expertendiskussionen aber eben auch Verkostungen und der Möglichkeit, Produkte zu sehen, zu erleben und zu testen. Die Einzelhändler waren sehr begeistert.
tischgespraech.de: Verraten Sie uns etwas zum Umsatz in Deutschland? Wie ist er aktuell, welches Ziel haben Sie sich gesetzt?
Constantin Langholz-Baikousis: Leider machen wir aktuell keine Angaben zu unserem Umsatz. Viel mehr als auf den reinen Umsatz schauen wir aber ohnehin darauf, wie vielen Marken und Einzelhändlern wir mit unserer Plattform das Leben leichter und besser machen.