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Li Edelkoort ist eine der renommiertesten Trendforscherinnen weltweit – tischgespraech.de hatte das Vergnügen, sie live auf der Formex in Stockholm zum Thema Animismus reden zu hören. Aber lesen Sie selbst!
Der Vortrag der Niederländerin war eines der Highlights auf der Messe. Dementsprechend viele Fachbesucher nahmen sich die Zeit und tauchten zusammen mit Li Edelkoort in die Welt des Animismus ab. 45 Minuten lang schlug Edelkoort ihre Zuhörer in ihren Bann und entwarf dabei ein Zukunftsszenario unserer Gesellschaft. Bereits seit zehn Jahren beschäftigt sich die Trendforscherin mit dem Thema, also mit der These, dass alles, dass jedes Ding eine eigene Energie hat. Wir aber, so Edelkoort, nehmen die Dinge nicht mehr richtig wahr, lassen uns nicht mehr auf sie ein. Zum Beispiel brauche man rund zehn Minuten, um ein Kunstwerk richtig zu betrachten und zu erfassen. Was aber tun wir? Wir zücken unser Phone, machen ein Bild und gehen nach zehn Sekunden weiter. Das findet Edelkoort bedauerlich.
Mit ihrem Vortrag entwarf sie eine Welt, die es erlaubt, wieder mehr zu „sein“. In der Konsum eine andere Rollen spielen wird, wir die Dinge anders erfassen. Mit diesem Entwurf einer neuen, einer anderen Gesellschaft steht Edelkoort übrigens nicht alleine da – mit diesem Thema beschäftigen sich auch zahlreiche weitere Denker. Was genau aber bedeutet das Thema Animismus bezogen auf Konsumgüter? Denn schließlich geht es genau darum auf einer Messe wie der Formex. Anhand von acht Objektbereichen veranschaulichte Edelkoort ihre These, was diese Bereiche und das bewusste Wahrnehmen dieser mit uns machen. Wem das zu theoretisch war, der konnte sich praktische Anregungen in der von Edelkoort kurartierten Ausstellung auf der Formex holen.
Twigs/Äste
Feather/Federn
Animals/Tiere
Pebbles/Kiesel
Shell/Muschel
Moon/Mond
Wave/Welle
Seeds/Samenkapseln
Edelkoort betonte, dass es nicht darum gehe, die Produkte aus diesen Bereichen zu inszenieren oder zu stylen, sondern jedem Objekt seinen eigenen Raum zu geben. „Less ist more“. Auch im Hinblick darauf, dass wir mehr Respekt für die Dinge und die Energie, die in ihnen steckt, entwicken. Was bedeutet das für unsere Gesellschaft? Mehr Achtsamkeit, Entschleunigung und sich stärker auf Beziehungen und den Umgang miteinander konzentrieren. Auch Rituale – wie eine Teezeremonie – spielen in diesem Zusammenhang eine größere Rolle.
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