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  • AutorenbildChristine Dicker

Zurück aus Frankfurt von der Ambiente...

Aktualisiert: 15. Aug. 2023

- HINTERGRUND -

 

Wie schreibt man über eine Messe, die man in der Kürze der Zeit gar nicht vollständig erfassen kann? Ich war bis einschließlich Sonntag in Frankfurt, aber auch fünf Tage hätten nicht gereicht, um alle Hallen der drei Messen – Ambiente, Christmasworld und Creativeworld – abzulaufen. Zu viele Eindrücke, zu viele Stopps für die Gespräche mit Menschen, die man zwischendurch trifft. Aber einen subjektiven Eindruck, den versuche ich dennoch hier wiederzugeben.

Der Eindruck täuscht: Auch die neue, weitläufige Halle 12 war gut besucht.

Eines vorab: Ich habe mich sehr gefreut, wieder nach Frankfurt zu fahren, die Leitmesse für Konsumgüter zu besuchen. Sie hat mir gefehlt, gefehlt hat mir auch der kompakte Überblick über die Branche. Auch wenn einige der „Großen“ nicht da waren, so gab es dennoch genug zu sehen. Zusammen mit den „kleineren“ Messen, die ich im Vorfeld besucht habe, ergab sich so ein Bild, was gerade angesagt ist, was neu ist.

Neu war in Frankfurt vor allem die Hallenaufteilung, das hat mich am ersten Tag ein wenig verwirrt. Immer wieder habe ich meinen Plan zu Rate ziehen müssen. Aber dann gemerkt, dass diese Neuordnung auch ihre Vorteile hat: Weil ich bei Unternehmen Halt gemacht habe, die ich sonst links liegen ließ. Wie ein Fachhändler das empfindet, der eine Messe anders besucht, als ich als Journalistin, das mag ich nicht beurteilen.

Viele Menschen unterwegs - ein klassischer Knotenpunkt ist die Rolltreppe beim Torhaus.

Der erste Tag war also ein wenig holprig, auch, weil noch nicht alles so sauber war, wie man es von einer Weltleitmesse erwartet. Ein Eindruck, der sich in den nächsten Tagen leider bestätigt hat. Übervolle Abfallbehälter waren eher die Regel, da muss Frankfurt noch ein wenig nachbessern. Wie auch bei den Ruhezonen, gerade in den weitläufigen Messehallen. Zwischendurch mal ausruhen, verschnaufen – ohne etwas zu konsumieren. Schwierig. Gerade das hat aber zu meinem schönsten Messeerlebnis geführt: Weil ich eben nichts gefunden habe, habe ich mich auf den Boden gesetzt. Und wurde von einem ägyptischen Hersteller spontan in den Stand geladen, mit Tee und Nüssen bewirtet. Wir haben ein wenig Smalltalk gemacht und dann bin ich weiter. Gastfreundschaft pur.


Wie auch generell die Begegnungen auf der Messe sehr herzlich waren – wir alle wissen es jetzt viel mehr zu schätzen, uns wieder persönlich zu treffen und das lassen wir die anderen spüren.

Möglichkeiten zur Begegnung gab es in Frankfurt genug. Es waren viele Menschen aus vielen Nationen unterwegs. Offizielle Zahlen der Messe Frankfurt liegen heute am Dienstag, dem letzten Tag der Messe, noch nicht vor, aber eines kann man schon jetzt sagen: Es war voll, internationale Besucher waren sehr sehr gut vertreten. Bernd Mittelmann, GF bei AdHoc, sprach von einem Ansturm der Besucher. Und nicht nur er – sie waren also erleichtert, die Aussteller, dass die Zugkraft der Messe auf internationale Einkäufer noch funktioniert.

Die neue Aufplanung der Messe hat zumindest für die Hallen 8, 9, 11 und 12 (für mich) gut gepasst, die Wege sind überschaubar. Der gedankliche Switch von den Haushaltswaren zu weihnachtlichen Sortimenten auf der Christmasworld ist eine Herausforderung und ist mir nicht so ganz gelungen. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass ich kein Weihnachtsfan bin.


Jetzt aber zu den Sortimenten – ich habe an die 60 Unternehmen besucht, kann also nur einen beschränkten Eindruck wiedergeben. Und der, der am leichtesten wahrgenommen wird, das ist die Farbe. Viel Grün, viel Pastell, aber auch kräftiges Orange und ein Blau sind zu finden. Schwarz und Weiß – zwei Klassiker – sowie Edelstahl sind übrigens ebenfalls noch angesagt. Sowohl bei Geschirren wie auch bei Küchenhelfern, Kochzubehör und Elektrokleingeräten. Bei letztgenannten hatte die IFA deutlich mehr zu bieten – was nicht schlimm ist. Berlin ist eben einfach die Plattform für diese Branche. Von den Herstellern der Elektrokleingeräte war zudem oft zu hören, dass es durchaus noch zu Lieferschwierigkeiten kam und Produkte von der IFA jetzt erst verfügbar sind.

Auf der einen Seite gibt es also viele Elektrokleingeräte, die das Leben einfacher machen, auf der anderen Seite den ganz klaren Trend zu noch mehr Nachhaltigkeit (wobei das eine das andere nicht auschließt). Sehr gut zu erkennen bei Pfannen zum Beispiel: Dass diese aus recyceltem Aluminium bestehen, das ist mittlerweile Standard. Die Hersteller denken jetzt aber auch Recycling mit: So lassen sich Körper und Stil bei einigen komplett trennen und damit auch die einzelnen Komponenten recyceln. Auch Holzgriffe bei Pfannen sind zu sehen, wie überhaupt das Material en vogue ist.

Nachhaltigkeit sieht man auch bei den Verpackungen, die werden immer reduzierter, aufs Minimum beschränkt. Ach ja, noch einmal zurück zu den Pfannen, da kann die PFAS-Beschichtung durchaus ein Thema werden. Woll bietet hierzu schon eine konkrete Lösung an.


Noch ein Trend: Lässt sich das Produkt reparieren? Wie ist es verarbeitet, damit es möglichst lange hält? Einfach mal nachfragen, wird immer wichtiger. Bei einem Toaster von Dualit lässt sich zum Beispiel das Heizelement einfach auswechseln – dann hält er viele weitere Jahre.

Ein schönes Gespräch hatte ich auch noch bei Koziol. Da hat mir Stefan Koziol erklärt, warum die neuen Supergläser sich so gut für die Außengastro und den Wellnessbereich eignen: Sie sind nicht nur unkapputbar, sondern halten aufgrund ihres Materials auch Getränke länger kühl, sprich, man benötigt weniger Eiswürfel. Ergo spart man Energie.

Abschließend noch eine Anmerkung zur Nachhaltigkeit: Könitz hat einfach auf Teppichboden bei seinem Stand verzichtet – der wird nach der Messe ja sowieso weggeworfen. Der fehlende Boden wäre mir gar nicht aufgefallen, wenn es mir die Standmitarbeiter nicht erzählt hätten. Und ihre to-Go-Kaffeebecher haben einen QR-Code, der mir anzeigt, wo meine nächste Nachfüllstation für den Koffeinkick ist.


Kaffee zum zweiten – von dem habe ich auf der Messe natürlich wie immer zu viel getrunken. Aber er hat immer geschmeckt. Ob Filterkaffee bei Severin aus der Filka, Cappuccino bei Graef, Americano bei Rommelsbacher, türkischen Mokka aus der Maschine (Ja, gibt es! Bald folgen mehr Infos) oder Espresso Macchiato am Stand der EK. Der wurde mit einer Kaffeekapsel zubereitet, die sich komplett kompostieren lässt, sogar im Hausmüll. Auch dazu bald mehr.


So viel für heute von der Ambiente – Produktneuheiten und noch mehr Infos folgen. Denn in den Gesprächen mit den Herstellern haben sich viele Ansätze für tolle Themen ergeben. Inspirierend, wie habe ich es vermisst. Was sind Ihre Eindrücke? Schreiben Sie sie mir doch einfach!


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