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  • AutorenbildChristine Dicker

Zwiesel Kristallglas verstärkt digitalen Bereich

- HINTERGRUND -

 

Wie kommen Unternehmen durch die Krise? Das interessiert uns alle natürlich besonders. Den Auftakt macht Zwiesel Kristallglas. Der Glashersteller hat auf der Ambiente seine neue Dachmarke vorgestellt und hätte sich natürlich für deren Einführung ein anderes Szenario gewünscht. Wir haben mit Michael Reuter, Vorstand von Zwiesel Kristallglas, darüber gesprochen, welche Strategien verfolgt wurden.


tischgespraech.de: Herr Reuter, auf der Ambiente haben Sie Ihre neue Dachmarke Zwiesel Glas vorgestellt. Wenige Wochen später kam der Lockdown. Wie geht es Ihnen, wie geht es Zwiesel Glas?

Michael Reuter: Vielen Dank der Nachfrage, Frau Dicker. Mir geht es soweit gut.

Die Ambiente war dieses Jahr noch ein Stück aufregender als die Jahre zuvor. Denn in diesem Jahr haben wir auf der Ambiente unsere neue Dachmarke Zwiesel Glas der Öffentlichkeit präsentiert. Wir haben monatelang auf diesen Moment hingearbeitet und sehr viel Herzblut in die neue Dachmarke gesteckt. All die Mühen und Anstrengungen haben sich jedoch für uns gelohnt, denn das Feedback unserer Kunden und Partner war durchweg positiv.


Wir sind froh, dass wir die Plattform Ambiente hatten. So konnten wir viele unserer Kunden live erreichen und sie gesamtheitlich an unsere Marke heranführen. Leider folgte kurz darauf der Lockdown. Messen und Veranstaltungen jeglicher Art wurden abgesagt, unsere Möglichkeiten, die neue Markenstruktur analog weiter zu kommunizieren, war von heute auf morgen nicht mehr möglich.

Wir haben auf diese Herausforderung sehr flexibel reagiert und unseren Kommunikationsweg verstärkt auf den digitalen Bereich verlegt. Innerhalb kürzester Zeit wurde ein neuer Onlineshop erschaffen, der dem Look and Feel der neuen Marke nachempfunden ist. Zudem haben unsere Vertriebsmitarbeiter sehr viel mit unseren Kunden und Partnern telefoniert. Nicht nur, um etwaige Fragen bezüglich der neuen Markenstruktur zu klären, sondern auch, um da zu sein, zuzuhören und Lösungen bei Problemen jeglicher Art zu finden.


Ganz unserem Markenkern for those who care folgend, waren und sind wir noch für unsere Kunden und Partner da. Und gerade in der jetzigen Zeit, die besonders für die Hotellerie und Gastronomie eine enorme Herausforderung darstellt, ist es mehr denn je wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann und füreinander da ist.


tischgespraech.de: Zwiesel Glas ist unter anderem stark im Hotel- und Gastrobereich – einem Bereich, den es besonders schwer getroffen hat, und das weltweit. Wie sind Sie mit der Situation umgegangen und sehen Sie bereits wieder Zeichen für eine Erholung?

Michael Reuter: Für uns ist es sehr wichtig, dass unsere Partner und Kunden uns an ihrer Seite wissen. Wir haben versucht bzw. versuchen immer noch, bestmöglich zu unterstützen und da zu sein. In den Anfängen haben wir innerhalb kürzester Zeit gemeinsam mit unserer Onlineagentur active value unsere Plattform Local Foodlovers ins Leben gerufen, auf der sich Gastronomen kostenlos registrieren und ihre Angebote darstellen können. Diese Plattform besteht natürlich weiterhin und es können sich alle Gastronomen, Barbesitzer und Winzer gerne auf dieser Plattform anmelden – egal, ob sie Zwiesel Kunde sind oder nicht. Das Angebot gilt nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich.


Weltweit gesehen versuchen wir ebenfalls unser Bestes, um Kunden und Partner zu unterstützen. Je nach Land ist die Lage mehr oder weniger schwierig. Jedes Land erholt sich unterschiedlich schnell. In Deutschland hat sich die Hotellerie und Gastronomie relativ gut erholt. Über den Sommer hinweg haben viele Deutsche Urlaub im eigenen Land gemacht, wodurch die Ferienhotels und auch die Gastronomie in den Ferienregionen in diesen Monaten gut aufholen konnten.


Tagungs- und Messehotels sind hingegen massiv betroffen, da die Buchungen von Unternehmen weggefallen sind, die ihre Meetings fast komplett auf den Onlinebereich verlegt haben. Sie sehen also, je nach Bereich und Region ist die Betroffenheit von Corona unterschiedlich ausgeprägt.


Insgesamt gesehen sind wir zwar bei weitem nicht da, wo wir ohne Corona wären, aber wir sind auf einem guten Weg.

Was sich mehr als erfreulich entwickelt hat, ist der Vertrieb an den Konsumenten in Deutschland, aber auch in diversen Auslandsmärkten. Zunächst war der Lockdown natürlich auch hier spürbar, aber im Laufe dessen und auch danach haben sich die Zahlen sehr gut entwickelt – sowohl im Onlinebereich als auch stationär. Wir sehen hier das Bedürfnis des Konsumenten, sich sein zu Hause in dieser Krisenzeit schön einzurichten. Auch die Neuausrichtung der Marke Zwiesel Glas wird vom Konsumenten sehr gut angenommen.


tischgespraech.de: Gerade haben wieder die ersten Messen stattgefunden – auffallend ist, dass es wenig Neuheiten gibt. Was tut sich bei Zwiesel Glas in punkto Neuheitenentwicklung?

Michael Reuter: Wir bei Zwiesel arbeiten natürlich an Neuheiten. Allerdings werden wir diese zu einem etwas späteren Zeitpunkt als gewöhnlich launchen, da wir den Neuheiten, die wir auf der vergangenen Ambiente gelauncht haben, eine größere Plattform geben wollen.


tischgespraech.de: Zwiesel Glas gehört zu einem der zahlreichen Unternehmen, die bereits heute ihre Beteiligung zur Ambiente 2021 abgesagt haben, noch bevor die Messe in anderer Form auf den April verschoben wurde. Ein nachvollziehbarer Schritt. Können Sie uns dennoch Ihre Beweggründe dafür nennen?

Michael Reuter: Wir haben uns auf Grund der durch Covid-19 gegebenen, unsicheren Lage dazu entschlossen, auf die Teilnahme zu verzichten und werden die freigewordenen Mittel in die Aktivierung des Konsumenten und die weitere Unterstützung der Gastrokunden investieren.


tischgespraech.de: Wie betreuen Sie aktuell Ihre Kunden? Wie informieren Sie? Und welche Rolle spielen dabei digitale Medien?

Michael Reuter: Wir haben unsere Aktivitäten sehr stark auf den digitalen Bereich verlegt. Zudem halten wir den Kontakt zu unseren Partnern und Kunden auf dem telefonischen Weg. Wenn möglich, suchen wir darüber hinaus aber trotzdem, soweit möglich, den persönlichen Kontakt, denn dieser ist einfach unersetzbar. Er wird auch zukünftig sehr wichtig bleiben, da der Mensch ein soziales Wesen ist, der den persönlichen Kontakt sucht und braucht. Digitale Medien und Telefonate können das nicht ersetzen, aber sie können eine gute Ergänzung darstellen. Und sie helfen uns sehr gut durch die jetzige Zeit, die durch Abstand und Rücksichtnahme geprägt ist.


tischgespraech.de: Herr Reuter, danke für das Gespräch!

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